Porsche und Audi haben den Rückruf von 6.676 Elektrofahrzeugen angekündigt, weil sie eine mögliche Brandgefahr befürchten. Im Mittelpunkt des Problems steht das Risiko eines internen Batterieauslaufs, der zu einem elektrischen Lichtbogen und in der Folge zu einem thermischen Ereignis führen könnte.

Porsche wurde 2022 auf das Problem aufmerksam, als das Unternehmen Berichte über "reduzierte Isolationswerte" bei einer Reihe von Taycan-Batterien erhielt. Die Untersuchungen ergaben, dass das Hauptproblem das Auslaufen von Flüssigkeit in die Batterien war. Um dieses Problem zu beheben, führte der Zulieferer im September 2022 ein Teroson-Dichtmittel in den Produktionsprozess der Batterien ein.

Im März wurde Porsche jedoch darüber informiert, dass bei Fahrzeugen, die auf Märkten außerhalb der USA verkauft wurden, trotz der Anwendung des Teroson-Dichtmittels weiterhin Probleme mit dem Eindringen von Flüssigkeit auftraten. Dies veranlasste das Unternehmen, seinen Batterieproduktionsprozess zu überarbeiten und im Mai ein verbessertes Teroson-Dichtmittel einzubauen. Seitdem sind weitere Berichte über einen geringen Isolationswiderstand und das Eindringen von Flüssigkeit in die Batterien eingegangen.

Der Rückruf betrifft 4.777 Porsche Taycans des Modelljahrs 2023, wobei alle Karosserietypen betroffen sind.

Audi e-tron GT

Audi ruft ebenfalls 1.899 e-tron GT- und RS e-tron GT-Modelle zurück, insbesondere aus dem Modelljahr 2023. Beide Unternehmen gehen davon aus, dass nur etwa 200 Fahrzeuge, d. h. etwa drei Prozent der insgesamt 6.676 zurückgerufenen Fahrzeuge, von dem Problem betroffen sein könnten. Die Rückrufaktion wird von den Unternehmen als globale Aktion bezeichnet.

Autorisierte Händler werden Inspektionen durchführen, um speziell auf das Eindringen von Flüssigkeit in die Batteriepacks zu prüfen. Wenn die Tests ein "potenzielles Auslaufen ergeben, wird die Batterie ausgetauscht", so Porsche und Audi. Keines der beiden Unternehmen hat in den USA irgendwelche Vorfälle im Zusammenhang mit diesem Problem gemeldet, einschließlich Brände, Verletzungen oder Todesfälle.

Autobesitzer können sich an ihre örtlichen Händler wenden, um festzustellen, ob ihr Fahrzeug von der Rückrufaktion betroffen ist. Außerdem sind die Fahrzeuge mit einem eingebauten Überwachungssystem ausgestattet, das eine gelbe Warnleuchte auf dem Armaturenbrett aktiviert, wenn der Isolationswiderstand sinkt. Wenn diese Werte weiter sinken, leuchtet eine rote Warnleuchte auf. Es ist ratsam, nicht auf diese Warnleuchten zu warten, bevor man sich an den Händler wendet.

Quelle: Carscoops