Optisch zeichnet sich der E-Lkw durch ein neues, puristisches Design mit klaren Linien und einer aerodynamischen Form aus. Das Fahrzeug ist technisch für ein Gesamtzuggewicht von bis zu 44 Tonnen ausgelegt. Mit einem Standard-Sattelauflieger hat der eActros 600 in der EU eine Nutzlast von rund 22 Tonnen. In einigen Fällen kann das nationale Recht eine höhere Nutzlast zulassen.
Die hohe Batteriekapazität von mehr als 600 Kilowattstunden - daher die Modellbezeichnung 600 - und eine neue, besonders effiziente elektrische Antriebsachse aus eigener Entwicklung ermöglichen es dem E-Lkw, eine Reichweite von 500 Kilometern ohne Zwischenladung zu erreichen. Damit wird der eActros 600 deutlich mehr als 1.000 Kilometer pro Tag fahren können. Möglich wird dies durch die Zwischenladung während der gesetzlich vorgeschriebenen Fahrerpausen - auch ohne Megawatt-Ladung.
Rund 60 Prozent der Fernfahrten von Mercedes-Benz Lkw-Kunden in Europa sind ohnehin kürzer als 500 Kilometer, so dass in diesen Fällen die Ladeinfrastruktur auf dem Betriebshof und an den Be- und Entladestellen ausreichend ist. Für alle anderen Einsätze ist ein kontinuierlicher Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur unabdingbar, um den Elektro-Lkw europaweit für den Fernverkehr nutzbar zu machen.
Neben dem CCS-Laden mit bis zu 400 kW wird der eActros 600 später auch Megawatt-Laden (MCS) ermöglichen. Ab dem Verkaufsstart können Kunden dafür eine Vorinstallation bestellen. Sobald die MCS-Technologie verfügbar und herstellerübergreifend standardisiert ist, soll sie auch für diese Modelle des eActros 600 nachrüstbar sein. An einer geeigneten Ladestation mit einer Leistung von rund einem Megawatt können die Batterien in etwa 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufgeladen werden.
Der Verkauf des Elektro-Lkw beginnt noch in diesem Jahr. Der Start der Serienproduktion ist für Ende 2024 geplant. Neben der Sattelzugmaschine wird Mercedes-Benz Lkw bereits zur Markteinführung auch starre Varianten des eActros 600 produzieren und damit den Kunden weitere Einsatzmöglichkeiten für den vollelektrischen Transport bieten. Derzeit wird eine Flotte von rund fünfzig Prototypenfahrzeugen aufgebaut, von denen in einem nächsten Schritt auch einige in den Praxistest bei ersten Kunden gehen sollen.
Quelle: Daimler Truck