Das niederländische Unternehmen Lightyear, das ursprünglich als vielversprechendes Startup für Solarautos galt, hat eine strategische Kehrtwende vollzogen. Anstatt sich auf die Produktion eigener Fahrzeuge zu konzentrieren, will das Unternehmen nun Solarmodule für Elektroautos anderer Hersteller produzieren und liefern.

Lex Hoefsloot, CEO und Mitbegründer von Lightyear, erklärte in einem Interview mit niederländischen Medien, dass es derzeit eine große Nachfrage nach Solarzellen für Autos gibt. Die Entwicklung und Markteinführung der eigenen Solarautos würde jedoch länger dauern als erwartet. Hoefsloot bestätigte auch, dass im Zuge der Umstrukturierung einige Mitarbeiter entlassen werden müssen, nannte aber keine konkreten Zahlen.

Interessanterweise hat Lightyear trotz dieser neuen Strategie seine Pläne für das Solarauto-Modell Lightyear 2 nicht völlig aufgegeben. Hoefsloot betonte, dass das Unternehmen weiterhin mit potenziellen Partnern verhandelt, um das Projekt voranzutreiben. Mit dem südkoreanischen Investor Sunbo werden derzeit Gespräche über eine mögliche Finanzierung geführt. Die endgültige Entscheidung darüber, ob und wann die Entwicklung und Produktion von Solarautos wieder aufgenommen wird, hängt vom Ergebnis dieser Verhandlungen ab.

Lightyear One

Anfang dieses Jahres hatte Lightyear die Produktion seines ersten Fahrzeugs, des Lightyear 0, abrupt gestoppt. Zu diesem Zeitpunkt war nur eine Handvoll dieses Premiummodells hergestellt worden. Kurz nach der Einstellung der Produktion meldete Lightyear Konkurs an. Im April wurde bekannt gegeben, dass das Unternehmen in verkleinerter Form einen Neustart erleben würde, wobei der damalige Kurator beschloss, einige Vorführwagen des ersten Modells zu verkaufen. Eine Gruppe treuer Investoren investierte 8 Millionen Euro in das Unternehmen und ermöglichte so dessen Wiederbelebung.

Nach der Wiederbelebung des Unternehmens sollte sich Lightyear auf die Produktion seines Massenmodells, des Lightyear 2, konzentrieren. Es sollte zu einem Preis von rund 40.000 Euro im Jahr 2025 auf den Markt kommen. Nun ist jedoch ungewiss, ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann.

Quelle: NL Times