Seit langem wissen wir, dass Formel-1-Autos und ähnliche Fahrzeuge so viel aerodynamischen Abtrieb erzeugen, dass sie theoretisch an einer Decke fahren könnten. Trotzdem galt es bisher als nahezu unmöglich, dies tatsächlich zu erreichen. Der YouTube-Kanal Driver61 glaubt jedoch, dass es machbar ist.
Scott Mansell, der Fahrer, der dieses Kunststück vollbringen will, hat bereits Hunderttausende von Dollar in das Projekt gesteckt. Doch bis es Wirklichkeit wird, sind noch zahlreiche Hürden zu überwinden.
Das Konzept, ein Auto auf den Kopf zu stellen, mag weit hergeholt erscheinen, aber technisch ist es ganz einfach. Das Auto muss nur mehr Abtrieb erzeugen als es wiegt. Ein modernes F1-Auto wiegt beispielsweise 798 kg und kann fast 4.000 kg Abtrieb erzeugen. Da der Anpressdruck eines F1-Wagens etwa das Fünffache seines Gewichts beträgt, könnte er sich technisch gesehen an der Decke eines Tunnels festhalten.
Die Erzeugung eines ausreichenden Anpressdrucks ist jedoch der einfache Teil; fast jeder andere Aspekt dieses Unterfangens ist äußerst schwierig, weshalb ein F1-Auto nicht das ideale Fahrzeug dafür ist.
Vom praktischen Standpunkt aus gesehen brauchen F1-Autos hohe Geschwindigkeiten, um Abtrieb zu erzeugen. Dies würde einen sehr langen und robusten Tunnel erfordern, was nicht realistisch ist. Daher entschied sich Mansell für ein anderes Auto: den Empire Wraith.
Der Empire Wraith ist ein offener Rennwagen, der von Willem Toet, dem ehemaligen Leiter der Aerodynamik des Ferrari F1-Teams, entworfen wurde. Im Gegensatz zu den F1-Autos ist der Wraith besser für steile Bergauffahrten geeignet, was ihn zu einem idealen Fahrzeug für das Projekt machte. Nach einigen Modifikationen entwarf Toet eine Karosserie, die einen Abtrieb von über 622 kg erzeugt, was mehr als das Doppelte des Fahrzeuggewichts von 311 kg ist.
Die Suche nach einem geeigneten Tunnel stellte Mansell vor ein weiteres Problem. Herkömmliche Tunnel sind für diese Art von Unterfangen nicht geeignet, da sie harte Winkel und Lichter haben. Deshalb baut er stattdessen einen Halbtunnel, um einen sanfteren Aufstieg an die Decke zu gewährleisten, ohne die Aerodynamik des Autos zu beeinträchtigen. So lässt sich der Stunt auch leichter filmen und beobachten.
Eine weitere Herausforderung besteht darin, den Motor auf dem Kopf stehend zum Laufen zu bringen. Mansell will das Auto fünf Sekunden lang auf dem Kopf stehen lassen, was Probleme mit den Flüssigkeiten des Fahrzeugs mit sich bringt. Obwohl er seine Lösung noch nicht bekannt gegeben hat, könnte ein elektrischer Antriebsstrang mit einer kleinen Batterie eine Option sein.
Um dieses Projekt voranzutreiben, sucht Mansell nach Geldgebern. Informationen darüber, wie man ihn unterstützen kann, sind in der Videobeschreibung enthalten. Wir sind gespannt, wie sich dieses ehrgeizige Projekt entwickeln wird.
Quelle: Carscoops