Die Exxon Mobil Corp. bereitet sich darauf vor, bis 2030 ein bedeutender Lieferant von Lithium für Elektrofahrzeuge zu werden. Das Unternehmen plant die Aufnahme der Lithiumproduktion in Arkansas, USA, und damit den Einstieg in die Produktion einer wichtigen Komponente für Großbatterien.

Exxon hat sich die Rechte an rund 120.000 Acres in der Smackover-Formation im Süden von Arkansas gesichert und will bis 2027 mit der Lithiumproduktion beginnen, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Sein Ziel ist es, sich bis 2030 als führender Lieferant für Elektrofahrzeuge zu etablieren".

Der Einstieg in die Lithiumproduktion entspricht einem breiteren Trend unter Öl- und Gasunternehmen, die versuchen, in den Lithiummarkt einzusteigen, um von der wachsenden Nachfrage nach Energiespeichern zu profitieren und ihre Abhängigkeit von der sinkenden Nachfrage nach Benzin und Diesel zu verringern.

"Lithium ist für die Energiewende unverzichtbar, und ExxonMobil muss eine führende Rolle dabei spielen, den Weg für die Elektrifizierung zu ebnen", sagte Dan Ammann, Präsident von Exxons Geschäftsbereich Low Carbon Solutions, in der Erklärung.

Laut Berichten von Bloomberg News Anfang des Jahres hat Exxon Gespräche mit prominenten Autoherstellern wie Tesla, Ford und Volkswagen geführt, um ein Geschäft rund um Lithium aufzubauen.

Lithium ist zwar geologisch nicht so knapp wie andere Batteriemetalle wie Kobalt und Nickel, doch seine Gewinnung in beträchtlichen Mengen und in großem Maßstab bleibt eine große Herausforderung. Der Vorstandsvorsitzende von Exxon, Darren Woods, hat die Möglichkeit vorgeschlagen, Lithium aus Salzwasserquellen zu gewinnen, was eine kostengünstigere und umweltfreundlichere Alternative zum herkömmlichen Abbau darstellen könnte.

Obwohl sich diese Bemühungen noch im Anfangsstadium befinden, ist Exxon der Ansicht, dass sein Fachwissen bei Bohrungen und der Verarbeitung von Flüssigkeiten einen Wettbewerbsvorteil bei der Gewinnung von Lithium aus unterirdischen Salzwasserlagerstätten darstellen könnte. Das Potenzial für die Lithiumproduktion in der Smackover Range in Arkansas sieht Woods zufolge zunehmend vielversprechend aus.

Obwohl die Spotpreise für Lithium in diesem Jahr aufgrund von Faktoren wie der Konjunkturabschwächung in China und der Besorgnis über die Erschwinglichkeit von Elektrofahrzeugen in den USA und Europa einen Rückschlag erlitten haben, bleiben die langfristigen Aussichten für die Lithiumnachfrage robust. BloombergNEF geht davon aus, dass sich die weltweite Nachfrage nach Lithium bis zum Ende des Jahrzehnts fast verfünffachen wird.

Occidental Petroleum Corp. und SLB, der weltgrößte Öldienstleister, erkunden ebenfalls die Lithiumproduktion auf Soleniveau, was auf ein breiteres Interesse der Branche an diesem aufstrebenden Markt hindeutet.

Quelle: Bloomberg