Der stationäre Energiespeicher hat eine Gesamtkapazität von mehr als 500 kWh. Er besteht aus 28 Second-Life-Batteriesystemen aus dem Mercedes-Benz eCitaro. Jeder eCitaro-Stadtbus ist mit NMC-Batteriepaketen ausgestattet, die nun im Rahmen des GUW+-Pilotprojekts in Hannover erstmals ein zweites Leben in einem stationären Energiespeicher erhalten, wenn ihre fahrzeugspezifische Reichweitengrenze erreicht ist.
Das Gleichrichterunterwerk in Hannover versorgt die Stadtbahnen und Elektrobusse der Üstra und ist an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Der Energiespeicher dient als Puffer, so dass die rekuperierte Energie effizient für die Stadtbahn genutzt werden kann. Durch diese Art der Energiespeicherung können Lastspitzen ausgeglichen und ein reibungsloser Weiterbetrieb bei einem Netzausfall gewährleistet werden.
Die stationäre Speicherlösung dieses Pilotprojekts kann bei Bedarf auch für andere Anwendungen angepasst und entsprechend skaliert werden. Weiterer Zusatznutzen: Ein zweites Leben für diese Batterien als stationäre Energiespeicher reduziert die Lebenszykluskosten des eCitaro. Gleichzeitig wirkt sich die Nutzung der bestehenden Infrastruktur der Üstra, bestehend aus Gebäuden, Netzanschluss und Leistungselektronik, positiv auf die Investitionskosten aus und ermöglicht zusätzliche Amortisationsmöglichkeiten.
Die Batterien des stationären Batteriespeicher-Pilotprojekts der Üstra stammen derzeit aus Vorserien-Stadtbussen vom Typ eCitaro, mit denen Daimler Buses Testfahrten von mehreren tausend Kilometern durchgeführt hat. Zukünftig kann der stationäre Energiespeicher durch den Austausch von Batterien aus den 49 vollelektrischen eCitaro-Starr- und Gelenkbussen, die die Üstra derzeit betreibt, erweitert werden.
Daimler schlägt vor, ausgemusterte Mercedes-Benz eCitaro-Batterien nach fünf bis sechs Jahren Nutzungsdauer in Energiespeicher einzubauen. Zu diesem Zeitpunkt sinkt die Batteriekapazität aufgrund von Degradation auf etwa 80 Prozent der ursprünglichen Kapazität.
Die 49 eCitaro-Elektro-Stadtbusse der Üstra werden seit 2020 schrittweise in Betrieb genommen, ab 2026 sollen 490 Batterien in die Second-Life-Speicherlösung integriert werden. Damit könnte die Üstra ihren Energiebedarf im stationären Second-Life-Betrieb vollständig mit eigenen Batterien decken und so ihre Wirtschaftlichkeit steigern.
Quelle: Daimler Truck