Dodge hat sein erstes Elektrofahrzeug vorgestellt, den Charger Daytona, der gleichzeitig das erste elektrische Muscle Car ist. Das Auto basiert auf der STLA Large-Plattform und ist ähnlich groß wie die bisherige Verbrennerversion. Es hat eine Länge von 5,25 Metern, einen Radstand von 3.074 mm und eine Bodenfreiheit von 14 cm.
Der Charger Daytona ist eine Limousine, die sowohl als Zweitürer als auch als Viertürer erhältlich ist. Er verfügt über eine große Heckklappe, die zu einem 644 Liter fassenden Kofferraum führt, der sich bei umgeklappten Rücksitzen auf 1.059 Liter vergrößert. Außerdem verfügt er über einen Kofferraum mit einem Fassungsvermögen von 42 Litern.
Im Innenraum befinden sich ein großes Instrumentendisplay (10,25 Zoll im R/T, 16 Zoll im Scat Pack) und ein 12,3-Zoll-Touchscreen. Optional ist auch ein Head-up-Display erhältlich. Das Lenkrad ist an der Ober- und Unterseite abgeflacht. In der Mittelkonsole befinden sich der Startknopf und ein Pistolengriff-Schalthebel. Die Ambiente-Beleuchtung bietet eine 270-Grad-Beleuchtung von Tür zu Tür. Die Sitze sind optional mit Nappaleder bezogen und als Integralsitze mit integrierten Kopfstützen erhältlich.
Der elektrische Dodge Charger ist mit zwei Motorvarianten erhältlich: Die R/T-Version bietet kurzzeitig bis zu 370 kW, die Scat Pack-Version kurzzeitig bis zu 500 kW. Überraschenderweise haben beide einen Allradantrieb - untypisch für ein Muscle Car.
Auch die Hardware ist in beiden Versionen identisch: Beide haben vorne und hinten die gleiche 250-kW-Antriebseinheit. Allerdings nutzt nur die Topversion die volle Leistung der Motoren. Die Batterie ist dieselbe, mit einer Bruttokapazität von 101 kWh und einer Nettokapazität von 94 kWh. Damit kommt die Basisversion auf eine beeindruckende Reichweite von 510 km nach der amerikanischen EPA-Norm.
Jede Antriebseinheit ist eine 3-in-1-Lösung, bestehend aus einem Motor, einem Getriebe und einem Wechselrichter. Bei den Elektromotoren handelt es sich um Permanentmagnet-Synchronmotoren (PSM). Die sekundäre Vorderachse ist bei Nichtgebrauch mechanisch entkoppelt, um ein Abbremsen bei Nichtgebrauch zu verhindern. Der Einsatz der Siliziumkarbid-Technologie für die Leistungselektronik spart ebenfalls Strom.
Die Rekuperation kann über Lenkradpaddles in drei Stufen eingestellt werden. Die angegebenen Verzögerungswerte von 0,1g, 0,2g und 0,3g lassen jedoch nicht vermuten, dass das Fahren mit nur einem Pedal möglich ist.
Die Batterie verwendet die NCA-Chemie, d. h. die Kathode besteht aus Nickel, Kobalt und Aluminium. Diese Chemie ist weit weniger verbreitet als NMC-Batterien, wird aber von Tesla und Audi im Q8 e-tron verwendet. Sie kann eine Leistung von bis zu 550 kW liefern und somit die Motoren problemlos mit genügend Energie für schnelle Sprints versorgen. Obwohl die STLA Large auch 800 Volt unterstützt, verwendet das Ladegerät nur die 400-Volt-Technologie. Die Zellen sind prismatisch und die Konfiguration ist mit 104S2P angegeben.
Der PowerShot-Modus des Scat Packs kann über eine Taste am Lenkrad aktiviert werden und bietet eine zusätzliche Leistung von 30 kW. Das Auto bietet verschiedene Fahrmodi, darunter Auto, Eco, Sport, Wet/Snow, Track und Drag. Zusätzlich bietet das Scat Pack die Modi Drift und Donut.
Im Drift-Modus können verschiedene Driftwinkel eingestellt werden, wobei die Kraft hauptsächlich vom Heck kommt. Der Donut-Modus hingegen erlaubt es, das Auto um eines der Vorderräder zu drehen, wodurch die Reifen zerstört werden. Ähnlich verhält es sich im Line Lock-Modus, bei dem die Vorderräder komplett abgebremst werden, um die Hinterräder für Drag Racing vorzuwärmen. Das Auto bietet auch Launch Control für eine optimale Beschleunigung aus dem Stand. Der Race Prep-Modus schließlich sorgt dafür, dass die Batterie vorgewärmt ist, um die Leistung auf der Rennstrecke zu maximieren.
Der Charger verfügt über eine Vierlenker-Hinterradaufhängung, wobei adaptive Dämpfer als Option erhältlich sind. 18-Zoll-Räder sind serienmäßig, 20-Zoll-Räder gibt es für das Scat Pack. Mischbereifung ist optional erhältlich (305 mm vorne, 325 mm hinten). Ebenfalls optional sind Brembo-Bremsen (Sechs-Kolben-Festsättel mit 410x42-mm-Scheiben vorn, vier Schwimmsättel und 410x34-mm-Scheiben hinten); es sollen die größten sein, die Dodge je verbaut hat.
Trotz des Fehlens von Abgasen gibt es sogar eine optionale "Fratzonic"-Auspuffanlage, die einen Sound erzeugen soll, der eines Muscle Cars würdig ist.
Die Produktion der zweitürigen Version beginnt Mitte 2024, die der viertürigen Version Anfang 2025. Es folgen zwei Sechszylinder-Benzinversionen mit einer maximalen Leistung von 410 kW.
Quelle: Dodge