Die Bemühungen, die Emissionen von Zügen zu reduzieren, sind bereits im Gange, mit erheblichen Investitionen in die Elektrifizierung von Netzen weltweit sowie der Einführung von batterieelektrischen Lokomotiven wie dem FLXDrive, Blues Train und Flirt Akku.
Die Stadler Rail AG produzierte den Zug im letzten Beispiel, der 2021 einen Guinness-Weltrekord für die längste rein batteriebetriebene Fahrt von 224 km auf einer Strecke zwischen Berlin und Warnemünde während eines eisigen lokalen Winters aufstellte. Diese Leistung ist beeindruckend, wenn man bedenkt, dass der Zug für eine Betriebsreichweite von nur 80 km pro Akkuladung konzipiert wurde.
Es ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Schienennetze für eine Elektrifizierung geeignet sind und die begrenzte Reichweite der Batterien den Zug für den Langstreckentransport von Gütern oder Personen ungeeignet macht. Wasserstoff könnte längere Fahrten ermöglichen, wobei nur Dampf und Wasser ausgestoßen werden.
Stadler hat sein Passagiermodell Flirt H2 auf der InnoTrans 2022 in Berlin vorgestellt und mit Tests in der Schweiz begonnen. Der Zug ist als Ersatz für dieselbetriebene Züge auf nicht oder nur teilweise elektrifizierten Netzen gedacht. Er besteht aus zwei motorgetriebenen Endwagen, zwischen denen sich ein Wasserstofftank und Brennstoffzellen befinden. Die Brennstoffzellen versorgen eine Bordbatterie mit Energie, die wiederum den Elektroantrieb versorgt.
Der Flirt H2, der ursprünglich für die San Bernardino County Transportation Authority in Kalifornien entwickelt wurde, soll eine Höchstgeschwindigkeit von 127 km/h und eine Reichweite von 460 km pro Tankstopp haben. Bei Tests auf der ENSCO-Teststrecke in Pueblo, Colorado, wurde diese Reichweite jedoch übertroffen und damit ein neuer Rekord für Stadler aufgestellt.
Am Abend des 20. März absolvierte der Flirt H2 seine erste Runde auf der Strecke. Mehr als 46 Stunden lang wechselten sich die Ingenieure bei der Steuerung ab, wobei der Zug 2.803 km (1.741,7 Meilen) mit einem einzigen Wasserstofftank zurücklegte.
Obwohl uns Informationen über die Durchschnittsgeschwindigkeit und die Kapazität des Brennstoffzellensystems fehlen (obwohl Hydrogen Insight berichtet, dass das SBCTA-Modell über "12 Brennstoffzellen mit je 100 kW" verfügt) und ob grüner Wasserstoff als Kraftstoffquelle verwendet wurde, ist dies dennoch ein bedeutender Meilenstein.
Stadler hat außerdem bekannt gegeben, dass zwei italienische Bahnbetreiber Verträge über die Lieferung von jeweils 15 wasserstoffbetriebenen Zügen unterzeichnet haben, zusätzlich zu den bestätigten Aufträgen in Kalifornien.
Quelle: Stadler Rail