Recaro hat Insolvenz angemeldet und von einem deutschen Gericht die Genehmigung zur Eigenverwaltung erhalten, wie Autocar berichtet.

Die Auswirkungen dieses Antrags auf Recaro, bekannt für die Lieferung von Sportsitzen an Marken wie BMW, Ford und den VW-Konzern, bleiben ungewiss. Berichten zufolge wussten die Beschäftigten nichts von der Insolvenz, und die IG Metall, die 215 Beschäftigte im Recaro-Werk in Kircheim unter Teck, Deutschland, vertritt, hat von der Unternehmensleitung Transparenz gefordert.

Im Januar 2020 verkaufte Recaro Automotive sein Geschäft an Raven Acquisitions LLC, eine in Detroit ansässige Investmentfirma. Zu diesem Zeitpunkt meldete Recaro einen Umsatz von rund 150 Millionen US-Dollar für 2019 und erklärte, dass die neuen Eigentümer die Flexibilität und die Entscheidungsfindung beschleunigen würden, um den Marktanforderungen besser gerecht zu werden. Die finanziellen Schritte, die zur aktuellen Insolvenz führten, sind unklar.

Die Geschichte von Recaro geht auf das Jahr 1906 zurück, als Wilhelm Reutter, ein Sattlermeister, begann, Karosserien und Innenräume für Autos zu entwerfen. Das Unternehmen brachte 1965 seinen ersten Sportsitz und 1967 den ersten für die Straße zugelassenen Vollschalensitz auf den Markt. Im Laufe der Jahre brachte Recaro mehrere Innovationen auf den Markt, darunter einen Sitz mit Kopfstützenlautsprechern (1977), den Sportsitz Recaro A8 mit Kunststoffrückseite (1989), den ersten Nachrüstsitz mit Universal-Seitenairbag (2004) und einen leichten Komposit-Schalensitz (2005).

Quelle: Autocar