Diese Ankündigung erfolgte fast drei Monate, nachdem der PC-Zubehörgigant Corsair Pläne zur Übernahme von Endor und zur Umstrukturierung der 75 Millionen Dollar Schulden des Unternehmens bekannt gab.

Fanatec, ein bekannter Name für Sim-Racing-Hardware, steht vor einer ungewissen Zukunft, nachdem seine Muttergesellschaft, die Endor AG, vor einem deutschen Gericht einen Insolvenzantrag gestellt hat.

Endor versichert, dass der Geschäftsbetrieb für Endverbraucher wie gewohnt fortgesetzt wird: "Der Verkauf sowie die Garantie- und Reparaturleistungen werden ohne Einschränkungen fortgesetzt, und die Kunden erhalten weiterhin Treiber- und Software-Updates", so das Unternehmen. Unklarheit besteht jedoch hinsichtlich der Beteiligung von Corsair. Während Endor davon ausgeht, dass Corsair weiterhin an einer Übernahme des Unternehmens interessiert ist, berichtet das Sim-Racing-News-Outlet Overtake, dass Corsair als strategischer Investor ausscheidet" und behauptet, Corsair habe die Zahlungen aufgrund von anhaltenden Störungen" bei der Umstrukturierung eingestellt.

Endor-CEO Andres Ruff nannte mehrere Gründe für die aktuelle Situation des Unternehmens, darunter "zahlreiche falsche Management-Entscheidungen in den letzten Jahren", darunter ein überdimensioniertes neues Hauptquartier, falsch kalkulierte Bestellungen von Waren und Komponenten sowie Versäumnisse bei der Einführung kostensparender Prozesse.

Der Gründer und ehemalige CEO von Fanatec, Thomas Jackermeier, wurde im März abgesetzt, ist aber weiterhin größter Aktionär. Er versuchte, das Unternehmen zurückzuerobern, aber Corsair kündigte im Mai seine Absicht an, Endor zu übernehmen, wobei es einen Teil des geistigen Eigentums als Sicherheiten übernahm. Jackermeier berief daraufhin eine "außerordentliche Hauptversammlung" ein, um sich der Umstrukturierung zu widersetzen, doch die Verhandlungen scheiterten an den, wie Endor es nannte, "unrealistischen Forderungen", und Corsair stellte daraufhin die Finanzierung ein. Die Verbindlichkeiten von Endor belaufen sich nun auf 103 Millionen Dollar bei einem Jahresumsatz von 108 Millionen Dollar.

Obwohl Corsair den "kurzfristigen Bargeldbedarf" von Endor anerkannte, war die Nachricht für die Simulationsbranche dennoch ein Schock. Fanatec, das seit 1997 aktiv ist, ist führend im Bereich erschwinglicher, direkt angetriebener Steuergeräte und hat Partnerschaften mit großen Unternehmen wie Gran Turismo geschlossen. Trotz seines technischen Know-hows hatte Fanatec mit logistischen Problemen und Problemen bei der Qualitätskontrolle zu kämpfen, so dass einige Kunden über drei Monate auf ihre Bestellungen warten mussten. Die jüngsten starken Preisnachlässe auf Produkte verdeutlichen auch die Bemerkung der Geschäftsleitung über "falsch kalkulierte" Lagerbestände. Die Zukunft von Fanatec ist nach wie vor ungewiss, und ein möglicher Wegfall des Unternehmens würde eine erhebliche Lücke auf dem Markt für Rennsimulationen hinterlassen.

Quelle: The Drive