Ford hat seine Pläne, im nächsten Jahr einen elektrischen SUV mit drei Sitzreihen und sieben Sitzen auf den Markt zu bringen, gestrichen. Das Unternehmen warnt, dass diese Entscheidung das Unternehmen 1,9 Milliarden Dollar kosten könnte.

Die Planänderung von Ford kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Käufer neuer Elektroautos kostenbewusster werden. Außerdem wird der Markt immer voller, da in den nächsten 12 Monaten viele neue Elektrofahrzeuge auf den Markt kommen werden.

Anstelle des großen Elektro-SUV wird sich Ford nun auf die Entwicklung neuer dreireihiger Hybrid-SUVs konzentrieren. Das Unternehmen hat auch seine Investitionen in Elektrofahrzeuge zurückgefahren. Zuvor flossen 40 % der Gesamtinvestitionen von Ford in Elektrofahrzeuge. Jetzt sind es nur noch 30 %.

Der elektrische Pickup T3 von Ford wurde ebenfalls zurückgestellt. Er sollte eigentlich im nächsten Jahr auf den Markt kommen, aber jetzt wird er erst in der zweiten Hälfte des Jahres 2027 auf den Markt kommen. Die Verzögerung ermöglicht es Ford, das Modell an die Verwendung günstigerer Batterien anzupassen.

In den USA verzichtet Ford auf größere Elektro-SUVs. In Europa hingegen will sich das Unternehmen auf erschwinglichere Elektro-SUVs konzentrieren. Ford wird um 2026 einen Nachfolger für den Fiesta und um 2027 einen Nachfolger für den Focus auf den Markt bringen. Der Ford Puma Gen-E, ein Elektro-SUV, wird noch in diesem Jahr auf den Markt kommen.

Marin Gjaja, Chief Operating Officer der Model-E-Sparte von Ford, sprach über die Pläne des Unternehmens:

"Wenn man sich unser weltweites Angebot ansieht, haben wir im Moment nicht wirklich viel im erschwinglichen Segment. Der Schlüssel für uns ist es, erschwinglich, differenziert und profitabel zu sein. Zu lange sind wir im erschwinglichen Segment geblieben und haben entweder die Gewinnschwelle erreicht oder Geld verloren.

Gjaja wies auch auf eine große Herausforderung hin:

"Die Frage ist: Wie kann man in diesem Segment konkurrieren, vor allem, wenn man einen sehr kostengünstigen Produktionsstandort wie China hat, der erschwingliche Fahrzeuge herstellt? Das ist das Dilemma. Es steht außer Frage, dass wir, wenn wir eine echte Massenmarke sein wollen, wollen, dass die Leute auf ein Fahrzeug wie den Explorer umsteigen, aber wo fängt man damit an? Das tun wir in den USA mit einer erschwinglichen Plattform, und es gibt keinen Grund, warum diese Plattform nicht auch Produkte für Europa hervorbringen könnte".

Ford steht in hartem Wettbewerb mit Billigherstellern, insbesondere in China. Das Unternehmen will erschwingliche, unterschiedliche und rentable Fahrzeuge herstellen, um eine echte Massenmarke zu werden. Zu dieser Strategie gehört die Entwicklung erschwinglicher Plattformen, die sowohl für den US-amerikanischen als auch für den europäischen Markt geeignet sind.

Quelle: Autocar