Mercedes-Benz krempelt sein Luxusauto-Angebot um. Der deutsche Automobilhersteller wird seine S-Klasse und EQS-Modelle in Zukunft unter einem Namen zusammenführen.

Das Unternehmen plant, die S-Klasse weiterhin mit Gasantrieb zu bauen, obwohl es schon einmal darüber nachgedacht hat, sie durch eine elektrische Version zu ersetzen. Dies wird mit der achten Generation der S-Klasse geschehen, die 2030 auf den Markt kommen soll.

Mercedes-Chef Ola Källenius erklärte den Plan: "Es wird in Zukunft zwei S-Klassen geben - mit Verbrennungsmotor und mit Elektroantrieb."

Der Name EQS wird verschwinden. Sowohl die Benzin- als auch die Elektroversion werden den Namen S-Klasse tragen. Sie werden von außen und innen ähnlich aussehen, aber sie werden auf unterschiedlichen Plattformen gebaut. Die elektrische S-Klasse wird die MB.EA Large-Plattform nutzen, während die Benzinversion auf einer aktualisierten Version der aktuellen MRA-Plattform basiert.

Mercedes macht etwas Ähnliches mit seiner G-Klasse. Jetzt kann man eine G-Klasse entweder mit einem Benzin- oder mit einem Elektromotor bekommen, und beide sehen ziemlich gleich aus.

Warum macht Mercedes diese Änderung? Die Verkaufszahlen waren in letzter Zeit nicht besonders gut. Die Auslieferungen der S-Klasse gingen in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 um 37 % zurück. Das Unternehmen musste sogar die Produktion im Werk 56 in Sindelfingen, Deutschland, auf nur eine Schicht reduzieren.

Auch der Absatz von Elektrofahrzeugen hat die Ziele nicht erreicht. Mercedes wollte mehr als 20 % seiner 2.043.800 weltweiten Verkäufe im Jahr 2023 mit Elektrofahrzeugen erzielen. Es wurden nur 11 % erreicht, obwohl der Absatz von Elektrofahrzeugen gegenüber 2022 um 73 % gestiegen ist.

Das Unternehmen passt auch seine Ziele für den Verkauf von Elektro- und Hybridfahrzeugen an. Früher sollten 50 % der jährlichen Verkäufe bis Ende 2025 auf diese Fahrzeugtypen entfallen. Jetzt wird dieses Ziel auf 2030 verschoben.

Dieser Wandel ist nicht nur bei Mercedes zu beobachten. In der gesamten Autoindustrie werden Elektrofahrzeuge langsamer angenommen. In Europa wird die Zahl der Elektrofahrzeuge im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr nur um 2 % steigen. Auch andere Automobilhersteller wie Audi, Ford und Porsche setzen wieder verstärkt auf Benzin- und Hybridfahrzeuge.

Es sieht so aus, als ob der Weg in eine rein elektrische Zukunft etwas länger und holpriger sein könnte, als die Autohersteller zunächst dachten. Aber für Fans von Luxusautos bedeutet das mehr Auswahl bei der Wahl ihres nächsten Fahrzeugs.

Quelle: Autocar