Der Grund für den Sinneswandel des Unternehmens ist die langsame Akzeptanz von E-Fahrzeugen auf dem Luxusmarkt. Die Käufer bevorzugen nach wie vor das Dröhnen eines Verbrennungsmotors unter der Motorhaube ihrer High-End-Fahrzeuge.
Damals, im Januar 2020, hatte Bentley große Pläne. Das Unternehmen wollte bis 2026 nur noch Plug-in-Hybride oder batterieelektrische Fahrzeuge verkaufen und bis 2030 auf vollelektrische Fahrzeuge umsteigen. Doch jetzt geht man schrittweise vor.
Frank-Steffen Walliser, ein 29-jähriger Porsche-Veteran und der Kopf hinter dem Hybrid-Hybridfahrzeug 918 Spyder, lenkt Bentley in diese neue Richtung. Er sagte gegenüber Car and Driver:
"Was wir derzeit auf dem Luxusmarkt sehen, ist, dass die Leute Elektroautos ablehnen. Sie betrachten Luxusautos nur mit Verbrennungsmotor."
Bentley kann es sich nicht leisten, sowohl elektrische als auch benzinbetriebene Versionen desselben Autos zu bauen. Deshalb wendet man sich Plug-in-Hybriden zu, um einen Mittelweg zu finden. Walliser glaubt, dass Hybride mehr als nur ein Sprungbrett sind:
"Hybride sind definitiv etwas, das nicht nur eine neuartige Brückentechnologie ist. Es ist eine wirklich gute Lösung, die für viele Kunden geeignet ist und ihre Bedürfnisse erfüllen kann."
Das Unternehmen befasst sich auch mit nachhaltigen E-Kraftstoffen, die Porsche bereits in einer Anlage in Chile herstellt.
Bentleys erstes E-Fahrzeug wird um das Jahr 2026 auf den Markt kommen und 2027 auf die Straße gehen. Es wird kein bestehendes Modell ersetzen, sondern eine neue Ergänzung der Produktpalette darstellen.
Das Ziel des Unternehmens ist nach wie vor die vollständige Elektrifizierung, aber es wird nun auf Mitte der 2030er Jahre verschoben. Walliser bezeichnet dies eher als "Ambition" denn als festen Plan.
Quelle: Car and Driver