Xiaomi sieht sich mit einem Problem konfrontiert, von dem die meisten Automobilhersteller nur träumen können: Ihr neuer Elektro-Crossover YU7 erfreut sich einer so hohen Nachfrage, dass die Hauptaufgabe jetzt darin besteht, nicht Kunden zu finden, sondern die Fahrzeuge so schnell wie möglich zu montieren und zu liefern.

Der Xiaomi YU7 wurde am 26. Juni vorgestellt, und bereits in den ersten 72 Stunden erhielt das Unternehmen Berichten zufolge zwischen 280.800 und 315.900 bestätigte Bestellungen. Aber die Statistiken für Juli waren deutlich bescheidener: Es wurden nur 6.042 Exemplare des YU7 an die Kunden übergeben, was deutlich machte, dass die meisten mit langen Wartezeiten rechnen müssen.

Der wichtigste Engpass ist die Produktion. Das erste Xiaomi Auto-Werk ist auf die Produktion von 150.000 Fahrzeugen pro Jahr ausgelegt. Das zweite, mit derselben geplanten Kapazität, wurde erst Mitte Juni fertiggestellt und hat noch nicht mit der Arbeit begonnen. Selbst bei voller Auslastung beider Werke wird die Kapazität gerade einmal ausreichen, um das anfängliche Bestellvolumen des YU7 zu erfüllen.

Xiaomi YU7

Die Situation wird dadurch kompliziert, dass der YU7 das Band mit einem anderen beliebten Modell - der Limousine SU7 - teilt, für die ebenfalls eine hohe Nachfrage besteht. Im Juli wurden 24.410 Einheiten des SU7 an die Kunden übergeben, und insgesamt wurden im Monat 30.452 Elektrofahrzeuge ausgeliefert. Laut chinesischen Medien haben nur etwa 10 % der Kunden von Xiaomi ihre ursprüngliche Bestellung des SU7 auf den neuen Crossover umgestellt, sodass Xiaomi anstelle einer Entlastung einer Produktionslinie eine höhere Belastung erfahren hat.

Für die Käufer bedeutet dies eine Wartezeit von über 10 Monaten. In dieser Zeit könnten neue, technologisch fortschrittlichere Modelle auf dem Markt erscheinen und Vergünstigungen oder steuerliche Bedingungen könnten sich ändern, sodass das Fahrzeug, das heute bestellt wird, zum Zeitpunkt der Lieferung veraltet erscheinen könnte.

Es wird berichtet, dass Xiaomi begonnen hat, einige Kunden zu bitten, den vollen Preis des Fahrzeugs im Voraus zu zahlen, um die weniger entschlossenen Käufer herauszufiltern und die Bestelllisten besser zu verwalten. Der Plan des Unternehmens für 2025 sieht die Lieferung von 350.000 Fahrzeugen vor. Im ersten Halbjahr wurden bereits 150.000 Fahrzeuge übergeben, somit müssen bis zum Jahresende weitere 200.000 Fahrzeuge montiert und ausgeliefert werden - im Durchschnitt über 33.000 pro Monat. Der Juli war nah an diesem Ziel, aber jetzt liegt die gesamte Aufmerksamkeit auf dem neuen Werk, das so schnell wie möglich die geplante Kapazität erreichen soll.

Quelle: Carnewschina