Toyota hat einen umfassenden Produktionsstopp für alle seine 14 Produktionsstätten in Japan erklärt. Diese unvorhergesehene Einstellung hat die inländische Produktion des Automobilherstellers, der im vergangenen Jahr mit 10,48 Millionen verkauften Fahrzeugen weltweit führend war, vorübergehend eingefroren.

Wie Reuters berichtet, ist die Ursache für den Produktionsstillstand eine Systemstörung in der Toyota-Fertigung. Dieses Problem hat nicht nur die Abfolge wichtiger Komponenten durcheinander gebracht, sondern auch Fragen über die strukturelle Integrität des Unternehmensbetriebs aufgeworfen. Erste Untersuchungen haben die Wahrscheinlichkeit eines Cyberangriffs ausgeschlossen, bestätigte ein Toyota-Vertreter gegenüber der digitalen Nachrichtenagentur.

Am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) setzte das Unternehmen zunächst die Arbeit in 12 seiner japanischen Werke aus. Später am Tag wurden auch die letzten beiden Werke geschlossen. Der genaue Umfang der Produktionsausfälle ist noch nicht bekannt, aber Reuters vermutet, dass die Werke zusammen etwa ein Drittel der weltweiten Produktion von Toyota ausmachen.

Die Auswirkungen dieses Vorfalls beschränken sich nicht auf Toyotas direkte Geschäftstätigkeit. Toyota Industries, ein verbundenes Unternehmen, war aufgrund der Auswirkungen des Systemausfalls gezwungen, die Aktivitäten in zwei seiner Motorenfabriken zu drosseln.

Es ist nicht das erste Mal, dass Toyota mit einer Betriebsunterbrechung konfrontiert ist. Eine ähnliche Störung ereignete sich im vergangenen Jahr, als ein Cyberangriff auf das Netzwerk eines Zulieferers die Produktion vorübergehend stoppte. Damals gelang es Toyota, den Betrieb über ein Backup-Netzwerk wieder aufzunehmen.

Dieser jüngste Stillstand steht im krassen Gegensatz zu Toyotas Fähigkeit, sich von Problemen wie Halbleiterdefiziten zu erholen. Nach Angaben von Reuters verzeichnete der Autohersteller von Januar bis Juni einen Produktionsanstieg von 29 Prozent und damit den ersten signifikanten Anstieg seit zwei Jahren.

Quelle: Reuters