Wie die Japan Times berichtet, wurde Kiyoyuki Okuyama am Morgen des 1. Oktober 2022 in den Bergen der Präfektur Yamagata mit überhöhter Geschwindigkeit erwischt. Okuyama saß am Steuer seines Ferrari Enzo, einem Auto, an dessen Entwicklung er maßgeblich beteiligt war. Der Enzo wurde von der Polizei mit 128 km/h gemessen, was einer Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h um 88 km/h entspricht.
Der 63-Jährige wurde vom Bezirksgericht Yamagata zu einer viermonatigen Haftstrafe verurteilt, die für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde: "Ich werde sicherstellen, dass so etwas nie wieder vorkommt, und ich werde einen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Es tut mir sehr leid", sagte Okuyama nach der Urteilsverkündung. Er hatte sich damit verteidigt, dass er versucht habe, den Motor des Enzo zu kühlen, indem er mit höherer Geschwindigkeit fuhr, und seine Strafe wurde dank seines offenen Schuldeingeständnisses zur Bewährung ausgesetzt.
Okuyama kann auf eine bewegte Karriere zurückblicken und gilt als eines der herausragenden japanischen Talente in der Welt des Designs. Wie Hagerty anmerkt, zieht sogar die japanische Regierung den Hut vor ihm und lobt seine Arbeit, weil sie "internationalen Einfluss über die kulturellen Grenzen hinaus" ausübt.
Nachdem er 1995 die Rolle des Designdirektors bei Pininfarina übernommen hatte, war Okuyama der erste Nicht-Italiener, der einen Ferrari entwarf, als er am Enzo arbeitete. Zu seinen weiteren Verdiensten zählen der ursprüngliche Porsche Boxster, die 911-Generation 996 und der Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszug der Serie E8.
Wie dieser Fall zeigt, nehmen die japanischen Behörden Geschwindigkeitsübertretungen sehr ernst, vor allem wenn es sich um eine so hohe Geschwindigkeit handelt. Selbst wenn man ein beliebter, weltberühmter Designer ist, kommt man bei den örtlichen Gerichten nicht ungeschoren davon.