Die japanischen Automobilhersteller Toyota, Honda, Mazda und Suzuki haben zugegeben, Abgas- und Sicherheitstests gefälscht zu haben. Das japanische Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus (MLIT) hat diese betrügerischen Aktivitäten nach einer Untersuchung aufgedeckt. Die Produktion, die Auslieferung und der Verkauf der betroffenen Modelle dieser Unternehmen werden gestoppt.

Das MLIT startete seine Untersuchung mit der Absicht, die Compliance-Praktiken der inländischen Automobilhersteller zu überprüfen. Die Untersuchung ergab, dass alle vier Automobilhersteller bei ihren Anträgen auf Typgenehmigung für verschiedene Fahrzeugmodelle Betrug begangen haben. Dies hat zu einem sofortigen Produktions- und Verkaufsstopp für diese Fahrzeuge geführt.

Toyota gab bekannt, dass es bei mehreren Sicherheitstests, die Modelle wie den Corolla Fielder und den Lexus RX betrafen, falsche Daten vorgelegt hatte. Interne Untersuchungen von Toyota ergaben unter anderem, dass die Ergebnisse von Crashtests manipuliert wurden. Dennoch bestätigte das Unternehmen, dass alle betroffenen Fahrzeuge den Sicherheitsstandards entsprechen.

In ähnlicher Weise deckte die interne Untersuchung von Mazda Manipulationen auf, wie z. B. Änderungen an der Motorsteuerungssoftware zur Manipulation der Emissionswerte bei Fahrzeugen wie dem MX-5 RF und dem Mazda6. Trotz dieser Unregelmäßigkeiten in der Testphase entsprechen die Serienmodelle Berichten zufolge allen erforderlichen Sicherheitsnormen.

Das Eingeständnis von Honda umfasste auch gefälschte Daten zum Geräuschpegel bei einer ganzen Reihe von Modellen wie dem CR-V und dem Odyssey. Eine interne Prüfung ergab, dass in erster Linie Auslaufmodelle betroffen waren, doch wurde versichert, dass die aktuellen Produktionsfahrzeuge den Vorschriften entsprechen.

Die Verstöße von Suzuki betrafen unehrliche Bremstests für die zwischen 2014 und 2017 produzierte LCV-Version des Alto, bei denen die Bremswege aufgrund eines unzureichenden Bremspedaldrucks während der Tests fälschlicherweise als kürzer angegeben wurden. Suzuki führte dieses Fehlverhalten auf die Eile bei der Einhaltung von Fristen ohne angemessene Tests zurück.

Nach diesen Enthüllungen plant das MLIT Vor-Ort-Prüfungen, um festzustellen, ob andere Modelle die nationalen Fahrzeugvorschriften umfassend erfüllen. Die Automobilhersteller wurden außerdem angewiesen, den betroffenen Besitzern bei Bedarf Informationen und Unterstützung zukommen zu lassen.

Im Zuge der Untersuchung werden die Produktion, die Auslieferung und der Verkauf der betroffenen Modelle, die derzeit in Japan und auf anderen Märkten weltweit angeboten werden, eingestellt. Es bleibt abzuwarten, wie schnell die japanischen Behörden in der Lage sein werden, die Probleme mit der Einhaltung der Vorschriften zu lösen und die angemessenen Strafen für die betrügerischen Handlungen der Automobilhersteller festzulegen.

Quelle: Carscoops

Евгений Ушаков
Evgenii Ushakov
15 jahre am Steuer