Die Europäische Union hat eine wichtige Abstimmung über das Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor verschoben, da Deutschland Bedenken über die Auswirkungen auf die Automobilindustrie und den Verlust von Arbeitsplätzen äußerte.

Die Abstimmung sollte eine routinemäßige Zustimmung zu einer einer im letzten Jahr erzielten Einigung über das Verbot neuer Fahrzeuge mit fossilen Brennstoffen ab 2035. Die Enthaltung Deutschlands bei der Abstimmung hätte jedoch die grünen Pläne der EU möglicherweise zum Scheitern bringen können.

Die Verschiebung der Abstimmung erfolgte, nachdem Deutschland Bedenken geäußert hatte, wie sich das Verbot auf die Autoindustrie und die Verwendung von E-Kraftstoffen in Fahrzeugen nach 2035 auswirken würde. Die Beseitigung der kohlenstoffbasierten Verkehrsemissionen ist ein wesentlicher Bestandteil des Ziels der EU, die Treibhausgasemissionen in diesem Jahrzehnt um 55 % zu senken und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Die Umstellung auf Elektrofahrzeuge hat jedoch Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Automobilindustrie und den Verlust von Arbeitsplätzen aufgeworfen.

Letzten Monat kündigte Ford den Abbau von rund 3 800 Arbeitsplätzen in ganz Europa an, wobei die Beschäftigten in Deutschland und im Vereinigten Königreich am stärksten betroffen sein dürften. Während die Gesetzgebung für E-Fuels einen Weg für den weiteren Betrieb bestehender Verbrennungsfahrzeuge bietet, geht sie nicht auf den Abbau von Arbeitsplätzen in der Fahrzeugproduktion ein. Darüber hinaus gibt es technische Schlupflöcher in der Definition von E-Kraftstoffen, die fossile Kraftstoffe einschließen könnten, die mit Hilfe von Strom aus erneuerbaren Energien raffiniert werden, was nach Ansicht einiger den Zweck des Verbots untergräbt.

Daher sind einige der Meinung, dass Ausnahmen für fossile Kraftstoffe und E-Kraftstoffe auf den Luft- und Schiffsverkehr beschränkt werden sollten, da die Dekarbonisierung hier schwieriger ist. Einige EU-Beamte sind jedoch optimistisch, dass ein Kompromiss erzielt werden kann und die Rechtsvorschriften für E-Kraftstoffe nuanciert werden, um technische Schlupflöcher zu vermeiden.

Die EU-Beamten werden weiterhin auf eine Lösung hinarbeiten, die die Notwendigkeit der Dekarbonisierung mit den Bedenken der Autoindustrie in Einklang bringt.

Quelle: Automotive News

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Евгений Ушаков
Evgenii Ushakov
15 jahre am Steuer