Porsche hat angekündigt, für die 911-Modelle der Baujahre 1968 bis 1976 neue Magnesium-Kurbelgehäuse zu verkaufen. Sie können für Fahrzeuge der Baureihen F und G mit 2,0-, 2,2-, 2,4- und 2,7-Liter-Motoren erworben werden, darunter auch für den legendären Carrera RS 2.7.

Porsche hat kürzlich neue Magnesium-Kurbelgehäuse für klassische 911-Modelle der Baujahre 1968 bis 1976 vorgestellt. Damit haben Besitzer von Fahrzeugen der Baureihen F und G mit 2,0-, 2,2-, 2,4- und 2,7-Liter-Motoren die Möglichkeit, die alten Teile zu ersetzen. Die neuen Teile kommen direkt aus dem Werk und können bei jedem Porsche Classic-Partner oder einem normalen Porsche-Händler erworben werden.

Der deutsche Automobilhersteller entschied sich für die Neuauflage der Kurbelgehäuse aufgrund der Schwierigkeiten, mit denen die Besitzer bei der Wartung ihrer klassischen 911er konfrontiert waren. Nach Angaben des Herstellers mussten die Besitzer bisher Risse schweißen oder Teile aus Schrottautos verwenden, was beides auf Dauer nicht ideal ist, da schon die kleinste Unregelmäßigkeit in einem Kurbelgehäuse zu einem katastrophalen Ausfall führen kann.

Mit dieser Neuauflage schließen wir eine weitere Lücke in unserem Ersatzteilsortiment und können für die meisten klassischen 911er-Modelle komplett neue Motoren bauen", so Ulrike Lutz, Geschäftsführerin von Porsche Classic. Porsche Classic hat bereits mit der Nachfertigung von Kurbelgehäusen für andere Generationen des 911 begonnen.

Die Produktion der neuen Kurbelgehäuse war aufwändiger als die der Aluminium-Kurbelgehäuse, die für Fahrzeuge nach 1990 gebaut wurden. Zunächst musste Porsche Rohlinge anfertigen, wozu der Rennmotor des Porsche 962 nachgebaut wurde. Dann mussten die Ingenieure alte Zeichnungen mit produktionsrelevanten Informationen entziffern. Also ging Porsche seine Teileliste durch und befragte sogar ehemalige Mitarbeiter.

Die Kurbelgehäuse fertigte der deutsche Automobilhersteller dann mit modernen Produktionsmethoden an. Er stellte die CAD-Daten einem Drittanbieter zur Verfügung, der sie im Sandgussverfahren herstellte. Nach dem Gießen wurden über 50 verschiedene Schneid-, Bohr- und Fräswerkzeuge eingesetzt, um etwa drei bis vier Hundertstel Millimeter abzutragen.

Um sicherzustellen, dass die Qualität des Kurbelgehäuses den Porsche-Standards entspricht, wurde es mit 3D-Messtastern geprüft, die über 1.300 Kontrollmaße abtasteten. Darüber hinaus unterzog der Automobilhersteller das neue Kurbelgehäuse strengen Tests, bevor er ihm grünes Licht gab. Die Ingenieure statteten einen 911 Carrera RS 2.7 mit einem Magnesium-Kurbelgehäuse und verschiedenen Sensoren aus und stellten ihn mehrere Wochen lang auf den Prüfstand. Während des Tests wurden mehrere Ölproben entnommen, und nach dem Test wurde der gesamte Motor zerlegt und von Porsche Classic-Ingenieuren und Spezialisten aus Weissach untersucht.

Seit 2013 legt Porsche Classic jedes Jahr rund 200 Teile neu auf, darunter Motorkomponenten wie das hier erwähnte Kurbelgehäuse und Upgrades für Infotainmentsysteme, die das Leben mit klassischen Porsches einfacher machen.

Quelle: Porsche

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Евгений Ушаков
Evgenii Ushakov
14 jahre am Steuer