Die Jahreshauptversammlung von Volkswagen wurde gestört, als Aktivisten ihre Beschwerden vor die Tür des Automobilherstellers trugen. Die Demonstranten wollten die Aufmerksamkeit auf die Umweltbilanz von Volkswagen und angebliche Verbindungen zu Zwangsarbeit in einem seiner chinesischen Werke lenken.

Eine Gruppe von etwa einem Dutzend Demonstranten versammelte sich vor der Veranstaltung, behinderte den Verkehr und beschuldigte Volkswagen, "klimaschädliche Entscheidungen" zu treffen, wie Bloomberg berichtet. Diese Aktion folgt auf eine frühere Klage von Volkswagen in Deutschland aus dem Jahr 2021, bei der das Unternehmen mit dem Vorwurf konfrontiert wurde, nicht genug zur Bekämpfung des Klimawandels zu tun.

Die Demonstranten argumentieren, dass Volkswagen als einer der größten Autohersteller der Welt in erheblichem Maße von Fahrzeugen profitiert, die zur Umweltbelastung beitragen. Sie äußerten auch Bedenken über die Verwicklung des Unternehmens in den Dieselgate-Skandal, bei dem es um Betrug bei Abgastests ging und der weltweite Auswirkungen auf die Gesundheit hatte.

Während des Treffens verlagerte sich der Schwerpunkt auf die Arbeitspraktiken von Volkswagen. Ein Aktivist warf eine Torte auf Hans Dieter Pötsch, den Vorstandsvorsitzenden der Porsche SE und Aufsichtsratsvorsitzenden von Volkswagen. Pötsch wich der Torte geschickt aus und entging nur knapp einem direkten Aufprall. Andere Demonstranten trugen Schilder mit der Aufschrift "VW = Zwangsarbeit" und "Beendet die uigurische Zwangsarbeit", die sich auf die angebliche Anwendung von Zwangsarbeitspraktiken durch das Volkswagen-Werk in Xinjiang bezogen.

Volkswagen hat diese Vorwürfe der Zwangsarbeit in seinem Werk in Xinjiang, das als Joint Venture mit SAIC betrieben wird, wiederholt bestritten. Dennoch haben Menschenrechtsorganisationen und Experten der Vereinten Nationen die Zulieferer des Unternehmens beschuldigt, derartige Praktiken anzuwenden. Aktionäre, darunter Deka Investment und Union Investment, haben eine unabhängige externe Prüfung des Werks und seiner Zulieferer gefordert, um sicherzustellen, dass in den von Volkswagen verkauften Fahrzeugen keine Zwangsarbeit vorkommt.

A protester with a banner reading “VW = Forced Labor” at the Volkswagen AGM in Berlin, on May 10.Photographer: Krisztian Bocsi/Bloomberg A protester with a banner reading “VW = Forced Labor” at the Volkswagen AGM in Berlin, on May 10.Photographer: Krisztian Bocsi/Bloomberg

Über die Proteste hinaus sah sich Volkswagen während der Jahreshauptversammlung mit Kritik an den rückläufigen Verkaufszahlen in China, der Konkurrenz durch Tesla und den Unzulänglichkeiten seiner Softwareeinheit Cariad konfrontiert. Es wurden auch Bedenken geäußert, ob Konzernchef Oliver Blume in der Lage sei, sowohl Volkswagen als auch Porsche zu führen. Das Unternehmen hat diese Bedenken eingeräumt und sein Engagement bekundet, sie zu beseitigen.

Quellen: Bloomblerg, DW

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Евгений Ушаков
Evgenii Ushakov
15 jahre am Steuer