Die Stadt Brossard in der Nähe von Montréal in Kanada hat ein innovatives Ampelsystem eingeführt, das sicheres Fahren in Schulzonen fördern soll.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Ampeln, die bei einem Ampelwechsel grün werden, belohnt dieses neue System Fahrer, die sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten, indem es für sie grün wird. Für Raser bleibt die Ampel jedoch rot und zwingt sie, langsamer zu fahren oder sogar ganz anzuhalten.

FRED, die Abkürzung für "feu de ralentissement éducatif" oder "educational traffic-calming light", ist eine Technologie, die in Europa bereits weit verbreitet ist und nun auch in Nordamerika Einzug hält. Die Stadt Brossard hat einen 90-tägigen Versuch mit FRED auf einer zweispurigen Straße in einem vorstädtischen Wohngebiet gestartet. Seit der Einführung von FRED hat sich die Durchschnittsgeschwindigkeit der Fahrzeuge auf der Straße von 25 mph auf 18 mph (40 auf 28 kmh) deutlich verringert.

Die Bürgermeisterin von Brossard, Doreen Assaad, erklärte, die Einführung von FRED sei eine Reaktion auf die Forderung der Öffentlichkeit nach wirksamen Maßnahmen zur Kontrolle von Geschwindigkeitsüberschreitungen in der Nähe von Schulzonen. Bußgelder können zwar wirksam sein, dienen aber nur der nachträglichen Abschreckung. FRED hingegen belohnt gutes Fahrverhalten in Echtzeit. Das System sammelt keine persönlichen Daten, sondern erkennt lediglich herannahende Fahrzeuge und misst deren Geschwindigkeit, was einen unmittelbaren Anreiz für die Fahrer darstellt, die Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten.

Obwohl die aktuelle FRED-Ampel auf kleinere zweispurige Straßen beschränkt ist und den Verkehr an Kreuzungen nicht kontrollieren kann, schafft sie die Voraussetzungen für kreativere Lösungen zur Bekämpfung überhöhter Geschwindigkeit und rücksichtslosen Fahrens. Durch die Nutzung der bestehenden Ampelinfrastruktur ist ein Netz von Ampeln denkbar, die so programmiert sind, dass verantwortungsbewusstes Fahren belohnt wird und diejenigen, die sich gefährlich verhalten, länger bei Rot fahren.

Quelle: StreetsblogMass

Евгений Ушаков
Evgenii Ushakov
15 jahre am Steuer