Während die Automobilindustrie große Fortschritte im Bereich der Elektrofahrzeuge macht, ist noch nicht jeder Hersteller bereit, den Sprung zu wagen. Pagani, der renommierte italienische Luxusautohersteller, der für seine exquisiten und leistungsstarken Hypercars bekannt ist, beobachtet die E-Fahrzeuglandschaft vorsichtig von der Seitenlinie aus.

Trotz der laufenden Entwicklungsarbeiten ist ein vollwertiges Elektrofahrzeug von Pagani noch mehrere Jahre von der Produktion entfernt. Das Haupthindernis, mit dem das Unternehmen konfrontiert ist, ist das derzeitige Gewicht der verfügbaren Batterietechnologie, die nicht mit der Vision von Pagani übereinstimmt, leichte Fahrzeuge zu bauen - ein Merkmal, das für die Markenidentität des Unternehmens steht.

Christopher Pagani, der Sohn des Firmengründers, verriet kürzlich gegenüber Top Gear, dass die derzeitige Batterietechnologie nicht den Anforderungen von Pagani entspricht. Das Gewicht der Batterien stellt eine große Herausforderung dar, was für eine Marke, die größten Wert auf die Leistungseigenschaften ihrer Autos legt, ein kritisches Problem darstellt. Der GMC Hummer EV ist zwar ein extremes Beispiel, wiegt aber fast 10.000 Pfund (4,5 Tonnen), während Mainstream-EVs wie der Ford Mustang Mach-E und der Volkswagen ID.4 im Durchschnitt etwa 4.500 Pfund (2 Tonnen) wiegen. Dieser Gewichtsunterschied stellt für Pagani ein erhebliches Hindernis dar, da das Unternehmen ein leistungsorientiertes Elektro-Hypercar anbieten möchte.

Trotz der Zurückhaltung gegenüber Elektroautos bleibt Pagani an dieser Technologie interessiert und hat 2018 mit der Entwicklung eines eigenen Elektroautos begonnen. Das Unternehmen findet die Herausforderung, ein Elektroauto zu entwickeln, verlockend und ist sehr daran interessiert, in diesem Bereich innovativ zu sein. Es besteht die Möglichkeit, dass Mercedes, mit dem Pagani derzeit für V12-Motoren zusammenarbeitet, Unterstützung leisten könnte, wenn die Zeit für Pagani gekommen ist, sich voll und ganz der EV-Produktion zu widmen. Christopher Pagani verriet, dass zwischen den beiden Unternehmen laufende Gespräche stattfinden, um künftige Kooperationen und Möglichkeiten auszuloten.

Mit Blick auf die Zukunft könnte Paganis Antriebsstrategie von den sich entwickelnden Emissionsvorschriften beeinflusst werden. Als maßgeschneiderter Automobilhersteller unterliegt Pagani bis 2035 nicht dem Verbot von Verbrennungsmotoren in der Europäischen Union. Jüngste Gesetzesänderungen könnten die Verwendung von synthetischen Kraftstoffen oder einer Form von Verbrennungsmotoren auch nach Ablauf dieser Frist ermöglichen. Porsche und andere Automobilhersteller erforschen diese Alternativen bereits. Als kleine, in Familienbesitz befindliche Marke hat Pagani den Luxus, sich Zeit zu nehmen, um sorgfältig zu überlegen, wie es weitergehen soll und wie man auf die sich verändernde Landschaft der Branche reagieren kann.

Quelle: Top Gear

Евгений Ушаков
Evgenii Ushakov
15 jahre am Steuer