Im Mai gab die NHTSA, eine für die Sicherheit von Fahrzeugen in den Vereinigten Staaten zuständige Aufsichtsbehörde, eine Erklärung zu den potenziellen Gefahren ab, die von defekten Airbag-Gasgeneratoren ausgehen. Diese fehlerhaften Airbags, die in insgesamt 67 Millionen Fahrzeugen verschiedener Marken verbaut sind, können angeblich explodieren und gefährliche Splitter in den Innenraum schleudern, was ein erhebliches Verletzungsrisiko für Fahrer und Insassen darstellt.
Neu veröffentlichte Dokumente weisen darauf hin, dass zwei Kia-Modellreihen, die zwischen 2000 und 2016 hergestellt wurden, mit diesen fehlerhaften Airbag-Gasgeneratoren ausgestattet sein könnten. Die Untersuchung der NHTSA, die 2015 nach Berichten über Verletzungen im Zusammenhang mit den Airbag-Gasgeneratoren eingeleitet wurde, hat zu Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Kia-Fahrzeugen geführt.
Nach Angaben des Wall Street Journal wurde im Jahr 2014 ein Kia Optima aus dem Jahr 2004 mit diesem Defekt in Verbindung gebracht. Dies ist das erste Mal, dass ein offizielles Dokument der NHTSA auf Fahrzeuge hinweist, die möglicherweise von diesem Problem betroffen sind. In den veröffentlichten Dokumenten wird zwar der mögliche Rückruf von vier Millionen Kia-Fahrzeugen hervorgehoben, die betroffenen Modelle wurden jedoch noch nicht bekannt gegeben. Das Fehlen einer vollständigen Liste lässt Kia-Besitzer im Unklaren darüber, ob ihre Fahrzeuge gefährdet sind.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass ARC, der Hersteller dieser Airbag-Gasgeneratoren, die Feststellungen der NHTSA bestreitet. ARC behauptet, dass seine eigene Untersuchung keine Mängel ergeben hat, die einen Rückruf von 67 Millionen Fahrzeugen erforderlich machen würden. Diese Diskrepanz zwischen den Standpunkten wirft Fragen über das wahre Ausmaß des Sicherheitsrisikos auf, das von diesen Airbags ausgeht, und darüber, ob der vorgeschlagene Rückruf notwendig ist.
Kia ist nicht der einzige Hersteller, der mit diesem potenziellen Rückruf konfrontiert ist. Sollten die Empfehlungen der NHTSA umgesetzt werden, könnte es sich um einen der größten Rückrufe in der Geschichte der USA handeln, von dem insgesamt 67 Millionen Fahrzeuge verschiedener Automobilhersteller betroffen wären. General Motors (GM) hat bereits proaktive Maßnahmen ergriffen und einen freiwilligen Rückruf von 994.763 Fahrzeugen mit ARC-Airbag-Gasgeneratoren eingeleitet. Dieser Rückruf umfasst beliebte GM-Modelle wie den Buick Enclave, Chevrolet Traverse und GMC Acadia aus den Modelljahren 2014-2017.
Quelle: WSJ