Das ehrgeizige Ziel von Volkswagen war es schon immer, eine einheitliche EV-Plattform zu entwickeln, die für Fahrzeuge aller Größen geeignet ist, vom kompakten Stadtauto bis zum luxuriösen SUV. Darüber hinaus wollte das Unternehmen eine hochmoderne Software einführen, die außergewöhnliche Effizienz und vollständig autonome Fahrfunktionen ermöglicht. Diese Vision wurde jedoch durch Rückschläge erschwert, wie die Herausforderungen beim Golf der achten Generation und dem ID.3, den ersten modernen Elektroautos von Volkswagen, zeigten. Diese Rückschläge führten dazu, dass der ursprüngliche Zeitplan für die Einführung der SSP-Plattform auf einen Zeitraum zwischen 2028 und 2030 verschoben wurde.
Auf einer kürzlich abgehaltenen Kapitalmarktveranstaltung verkündete Oliver Blume eine durchschlagende Ankündigung: Die SSP-Plattform wird im Jahr 2026 debütieren und bemerkenswerte Fortschritte bei Leistung und Fähigkeiten bieten. Die Plattform, die ursprünglich für Fahrzeuge mit bis zu 1.100 PS (820 kW/1.115 PS) vorgesehen war, wird nach Berichten von Autocar nun erstaunliche 1.700 PS (1268 kW/1.724 PS) liefern. Blumes Bekenntnis zu diesem beschleunigten Zeitplan ist ein wichtiger Meilenstein für den Vorstandsvorsitzenden und den gesamten Volkswagen Konzern.
Oliver Blume betonte, dass die SSP-Architektur eine harmonische Balance zwischen Skalierung, Standardisierung, Differenzierung und Geschwindigkeit schafft. Mit einer Deckung der Materialkosten von bis zu 75 Prozent bei batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) im Vergleich zu nur 10 Prozent bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor (ICEs) spielen die Architekturen eine entscheidende Rolle für die zukünftige Rentabilität. Blumes Ausführungen unterstreichen die entscheidende Bedeutung dieser hochmodernen Plattform für den Erfolg von Volkswagen in der sich wandelnden Automobillandschaft.
Zusätzlich zur bahnbrechenden Leistung werden Fahrzeuge, die die SSP-Plattform nutzen, von deutlich kürzeren Ladezeiten profitieren. Oliver Blume kündigte an, dass diese E-Fahrzeuge in der Lage sein werden, in nur 12 Minuten von 10 auf 80 Prozent zu laden - weniger als die Hälfte der Zeit, die Fahrzeuge mit der bestehenden MEB-EV-Plattform von Volkswagen benötigen. Ermöglicht wird diese bemerkenswerte Leistung durch die neue universelle Zellarchitektur von Volkswagen, die verschiedene, auf unterschiedliche Fahrzeugsegmente zugeschnittene Chemiestoffe verwendet. So werden in den preisgünstigen Modellen Lithium-Eisen-Phosphat-Zellen (LFP) eingesetzt, während in anderen Fahrzeugen fortschrittlichere Konfigurationen verwendet werden.
Obwohl die SSP-Plattform als Grundlage für alle Fahrzeuge des Volkswagen Konzerns dient, wird sie den unterschiedlichen Bedürfnissen Rechnung tragen, indem sie eine individuelle Anpassung innerhalb jeder Marke ermöglicht. Volkswagen wird sich auf die Entwicklung der kleinsten Version der Plattform konzentrieren, die in erster Linie für seine Einstiegsfahrzeuge gedacht ist, während Audi sich auf die mittlere Plattform konzentrieren wird. Porsche, bekannt für seine Hochleistungsfahrzeuge, wird sich um die größte und prestigeträchtigste Version der Plattform kümmern. Dieser maßgeschneiderte Ansatz stellt sicher, dass jede Marke die SSP-Plattform optimal auf ihr spezifisches Marktsegment abstimmen kann.
Die neue Software von Volkswagen, die in die auf der SSP-Plattform basierenden Fahrzeuge integriert wird, wird die Branche auf dem Weg zu erweiterten autonomen Fahrfähigkeiten voranbringen. Diese Fahrzeuge werden voraussichtlich bis zu Level 4 der Autonomie erreichen, was einen bedeutenden Sprung in der fahrerlosen Technologie darstellt, wobei die wesentlichen Bedienelemente für die menschliche Interaktion erhalten bleiben. Mit diesem Durchbruch unterstreicht Volkswagen sein Engagement, die Zukunft der Mobilität zu gestalten und das Fahrerlebnis neu zu definieren.
Während die offizielle Markteinführung der SSP-Plattform für 2026 geplant ist, gibt es auch schon Zwischenziele, auf die man sich freuen kann. Im Jahr 2025 wird die MEB-Plattform, der Vorläufer von SSP, zu MEB+ weiterentwickelt. Darüber hinaus ist bereits im nächsten Jahr mit der Einführung von Fahrzeugen zu rechnen, die auf der von Audi und Porsche gemeinsam entwickelten Performance-Plattform PPE basieren. Diese Meilensteine unterstreichen das Engagement von Volkswagen für Innovationen und den stetigen Fortschritt bei der Verwirklichung seiner Elektrifizierungsvision.