Der ursprünglich für Ende 2020 vorgesehene Jungfernflug wurde aufgrund verschiedener Probleme, darunter mechanische Probleme und die Nichtverfügbarkeit kritischer Komponenten, wiederholt verschoben. Dies hat die NASA dazu veranlasst, die Testflüge ganz aufzugeben, da sie dem Projekttermin Priorität einräumt.
"Angesichts des nahenden geplanten Endes des Flugbetriebs würde es der Zeitplan dem Team nicht erlauben, akzeptable Flugbedingungen zu erreichen", schrieb die NASA in einer Erklärung.
Trotz der Rückschläge wird das Projekt als Erfolg gewertet. Ziel war es nicht, einen Prototyp zu entwickeln, sondern eine Testplattform für Technologien und Konstruktionsmethoden, so die NASA: "Und genau das hat das Team getan, indem es die technologischen Lücken und ihre Lösungen dokumentiert und veröffentlicht hat, sobald sie entdeckt wurden, damit die Beteiligten in der Industrie diese Erkenntnisse so schnell wie möglich nutzen können."
Was die X-57 Maxwell betrifft, so bauten die NASA-Ingenieure das Flugzeug, indem sie eine italienische Tecnam P2006T so modifizierten, dass sie von einem elektrischen Antriebssystem mit 14 Motoren angetrieben wird.
Zu den ersten Herausforderungen gehörten die Batterien, und das Team stellte fest, dass sie erhebliche Entwicklungen in der Batterietechnologie benötigen würden, so die NASA heute. Die im Flugzeug installierten Lithium-Ionen-Batterien erwärmen sich beim Entladen der Energie und bergen das Risiko einer Überhitzung. Das Projekt arbeitete mit Electric Power Systems in Utah zusammen, um ein neues Batteriesystem zu entwickeln, das sich laut NASA als sicher erwies.
Ein weiterer Erfolg der X-57, der mit der thermischen Kontrolle zu tun hat, ist die Konstruktion der Steuerelemente für den Marschflugmotor. Die Steuergeräte verwenden Siliziumkarbid-Transistoren, die einen Wirkungsgrad von 98 % aufweisen und für den Start und den Reiseflug mit hoher Leistung ausgelegt sind, d. h. sie erzeugen keine übermäßige Wärme und können durch die durch den Motor strömende Luft gekühlt werden. Das Team hat Wechselrichter entwickelt, die den Herausforderungen gerecht werden, und veröffentlicht diese Entwürfe in technischen Publikationen, damit die Industrie sie als Ausgangspunkt für neue Flugzeugprodukte nutzen kann, so die Erklärung.
Für die NASA ist dieser Technologietransfer eine gängige Praxis. So testete die Raumfahrtbehörde vor kurzem eine Kühltechnologie, die für Missionen zum Mars und zum Mond entwickelt wurde. Dieses Mal hatten die Ingenieure die Idee, dieselbe Technologie zur Kühlung von Kabeln auf der Erde und zum Aufladen von Elektroautos bei extrem hohen Geschwindigkeiten zu verwenden.
Zurück zur Luftfahrt: Die NASA beabsichtigt, ihre Forschungen zu Elektroflugzeugen in anderen Projekten fortzusetzen. Die Raumfahrtbehörde ist nach wie vor an dem Projekt Electric Powertrain Flight Demonstration (EPFD) beteiligt, um gemeinsam mit GE Aviation und MagniX elektrische Flugzeugmotoren der Megawattklasse zu entwickeln. Ziel ist es, bis 2035 emissionsfreie Kurzstrecken- und Regionalflüge durchzuführen.
Quelle: NASA