Die Türkei erhebt ab dem 7. Juli zusätzliche Zölle auf Autoimporte aus China, um die Verschlechterung der Handelsbilanz zu verlangsamen und die heimischen Autohersteller zu schützen.

Die neue Abgabe zielt auf die billigsten Autos, die China zu bieten hat. Die Zusatzabgabe beträgt 40 Prozent des Autowertes, mindestens jedoch 7.000 Dollar. Die Maßnahme wird ab dem 7. Juli in Kraft treten, wie aus dem im Amtsblatt des Landes veröffentlichten Beschluss des Präsidenten hervorgeht.

Es sei darauf hingewiesen, dass das erste Paket von Schutzzöllen auf chinesische Elektroautos von der Türkei im Jahr 2023 eingeführt wurde. Auf diese Weise schützte der Staat das erste nationale Elektroauto TOGG T10X vor der Konkurrenz. Das Erscheinen dieses Modells war eines der Wahlversprechen von Präsident Recep Tayyip Erdogan.

Nun wurden die wirtschaftlichen Schutzmaßnahmen auf chinesische Hybridautos sowie auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ausgeweitet.

Die Verhängung zusätzlicher Zölle ist Teil der umfassenderen Bemühungen der Türkei um die Stabilisierung ihrer Wirtschaft. Das Land hatte im vergangenen Jahr ein Handelsdefizit von 45,2 Milliarden Dollar zu verzeichnen. Mit der Anhebung der Zölle auf chinesische Autoimporte will die Türkei ihre Zahlungsbilanz verbessern und einheimischen Herstellern einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ausländischen Autoherstellern verschaffen.

Die Ankündigung der Türkei kommt zu einer Zeit, in der auch andere Weltmächte ihre Politik gegenüber chinesischen Autos anpassen. Die USA haben vor kurzem die Einfuhrzölle auf chinesische Autos von 25 Prozent auf 100 Prozent erhöht. Es wird erwartet, dass die Europäische Union noch in dieser Woche neue Beschränkungen für chinesische Elektroautos verhängen wird.

Quelle: VOA

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Евгений Ушаков
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