Der deutsche Automobilzulieferer Schaeffler plant den Abbau von 4.700 Arbeitsplätzen in seinen europäischen Niederlassungen. Das Unternehmen gab diese Entscheidung am 5. November bekannt und reagierte damit auf das schwierige Marktumfeld und den zunehmenden globalen Wettbewerb.

Von dem Stellenabbau sind 3,1 % der insgesamt 120.000 Mitarbeiter von Schaeffler betroffen. Die Hauptlast des Abbaus wird Deutschland tragen, wo 2.800 Stellen an 10 Standorten wegfallen. Im übrigen Europa werden 1.900 Stellen abgebaut und zwei Standorte geschlossen. Während 4.700 Stellen gestrichen werden, beläuft sich die Nettoreduzierung auf 3.700, da das Unternehmen plant, 1.000 Mitarbeiter zu versetzen.

Die Entscheidung von Schaeffler fällt in eine Zeit, in der die Automobilindustrie mit einem Abschwung konfrontiert ist, der sich auch auf die Lieferketten auswirkt. Die Finanzergebnisse des Unternehmens spiegeln diesen Trend wider: Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern sank im dritten Quartal um 45 % auf 187 Millionen Euro.

Die deutschen Automobilhersteller haben mit größeren Herausforderungen zu kämpfen. Volkswagen, der größte Kunde von Schaeffler, erwägt beispiellose Werksschließungen in Deutschland und verhandelt mit den Gewerkschaften über eine Lohnkürzung von 10 %.

Auch andere Automobilzulieferer bekommen die Krise zu spüren. Bosch hat gewarnt, dass es seine Finanzziele verfehlen wird. ZF Friedrichshafen plant den Abbau von 14.000 Stellen bis 2028 und hat seine Jahresprognose gesenkt. Continental plant die Ausgliederung seiner angeschlagenen Automobilzuliefersparte.

Trotz der Einschnitte hält Schaeffler an seiner langfristigen Wachstumsstrategie fest. Das Unternehmen wird weiterhin in Schlüsselbereiche wie Elektromobilität und erneuerbare Energietechnologien investieren.

Quelle: Schaeffler

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Евгений Ушаков
Evgenii Ushakov
15 jahre am Steuer