Ein Konsortium aus Wissenschaft und Industrie unter Führung der BMW Group legt die Grundlagen für eine Kreislaufwirtschaft im Automobilbau.

Die BMW Group arbeitet mit Vertretern der Recyclingindustrie, der Rohstoffverarbeiter und der Wissenschaft zusammen, um eine sogenannte Kreislaufwirtschaft im Automobilbau zu erforschen. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit 6,4 Millionen Euro geförderten Projekts Car2Car sollen die Materialien Aluminium, Stahl, Glas, Kupfer und Kunststoff untersucht werden.

Die BMW Group hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil von Sekundärmaterialien in den neuen Modellen ihrer Marken von derzeit rund 30 Prozent auf 50 Prozent zu erhöhen. Um dies zu erreichen, wird die Recyclingfähigkeit der verwendeten Materialien bereits bei der Konstruktion neuer Modelle berücksichtigt. Von zentraler Bedeutung ist auch ein Umdenken bei der Rückgewinnung von Werkstoffen aus Fahrzeugen am Ende des Produktlebenszyklus. Die aus dem Recycling gewonnenen Rohstoffe können nur dann im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft eingesetzt werden, wenn sie auch den hohen Qualitätsansprüchen der BMW Group an Materialien für Premiumfahrzeuge genügen.

Die BMW Group stellt für das Projekt 500 Altfahrzeuge zur Verfügung. Verschiedene Modelle aus dem eigenen Portfolio - vom MINI bis zum Rolls-Royce mit Verbrennungsmotoren, Plug-in-Hybrid-Systemen und vollelektrischen Antrieben - werden dem Recycling zugeführt, um ein repräsentatives Spektrum zu erhalten. Dabei untersuchen die Konsortialpartner Möglichkeiten zur Verbesserung der geschlossenen Fahrzeugstoffströme. Sie wollen evaluieren, wie sich die Begrenzung des Materialflusses zum Fahrzeug auf die Qualität und Reinheit der Sekundärrohstoffe auswirkt.

Ziel des Car2Car-Konsortiums ist es, einen innovativen Rahmen zu empfehlen, der es einer effizienten Kreislaufwirtschaft ermöglicht, in Zukunft einen größeren Mehrwert zu liefern, als dies durch herkömmliche, lineare Prozessketten möglich ist. Digitale Technologie und künstliche Intelligenz (KI) können den bisher manuell durchgeführten Recyclingprozess automatisieren und beschleunigen. Der Demontageprozess kann durch den Einsatz von Robotertechnik teil- oder hochautomatisiert werden.

Die Integration von Systemen zur optischen und KI-gestützten Erkennung und Sortierung von wiederverwendbaren Materialien kann die Qualität und Reinheit der Materialien erheblich verbessern. Im Rahmen des Projekts wird eine Sensortechnologie entwickelt, die KI-gestützte Materialerkennung und andere spektroskopische Methoden zur Identifizierung verschiedener Stahl- und Aluminiumlegierungen einsetzt, um Rohstoffe mit einem höheren Reinheitsgrad zu erhalten.

Die BMW Group leitet ein weiteres Konsortialprojekt, Future Sustainable Car Materials, das an innovativen Prozessrouten und Materialkonzepten für die nachhaltige Nutzung von Sekundärmaterialien und zur Verringerung des Kohlenstoff-Fußabdrucks von Rohstoffen wie Stahl und Aluminium arbeitet.

Quelle: BMW

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Евгений Ушаков
Evgenii Ushakov
14 jahre am Steuer