Pratt zufolge könnte ein solch energisches Vorgehen nach hinten losgehen und dazu führen, dass die Menschen noch länger an ihren Autos mit Verbrennungsmotor festhalten. Er ist der Ansicht, dass die Welt noch nicht auf einen vollständigen Übergang zu Elektrofahrzeugen vorbereitet ist und schlägt eine alternative Lösung vor.
In einer Rede in Hiroshima im Vorfeld eines G7-Gipfels räumte Pratt ein, dass Subventionen die Attraktivität von Elektrofahrzeugen für die Verbraucher erhöhen. Er betonte jedoch, dass nicht jeder bereit ist, die Revolution der Elektrofahrzeuge anzunehmen. Anstatt auf eine völlige Abschaffung von Verbrennungsmotoren zu drängen, will Toyota die Lebensdauer dieser Fahrzeuge verlängern, indem es Hybridtechnologien weiterentwickelt und alternative Kraftstoffe wie Wasserstoff erforscht.
Pratts Bedenken gehen über die Bereitschaft der Verbraucher hinaus. Er wies auf die Beschränkungen in der Lieferkette für die Produktion von Elektrofahrzeugen hin, insbesondere in Bezug auf Batteriematerialien und erneuerbare Auflademöglichkeiten. Auch wenn diese Beschränkungen irgendwann überwunden werden, betonte Pratt, dass es Jahrzehnte dauern wird, bis die Minen für Batteriematerialien, die Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie, die Übertragungsleitungen und die saisonalen Energiespeicher ausreichend ausgebaut sind, um eine Zukunft zu ermöglichen, die ausschließlich aus batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen (BEV) besteht.
Toyotas Haltung zu diesem Thema unterscheidet sich von der einiger anderer Autohersteller wie Volkswagen, dessen CEO Thomas Schäfer Benzin- und Dieselmotoren als "alte Technologie" betrachtet. Der neu ernannte CEO von Toyota, Koji Sato, äußerte sich jedoch auch vorsichtig zu alternativen Kraftstoffen und meinte, dass diese noch weiterentwickelt werden müssten, bevor sie eine brauchbare Option seien. Darüber hinaus wies Sato auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit Festkörperbatterien hin und gab zu bedenken, dass die Langlebigkeit eine große Hürde darstellt, die es zu überwinden gilt.
Quelle: Automotive News Europe