Sebastian Steudtner ist der aktuelle Weltrekordhalter im Big-Wave-Surfen mit einer Wellenhöhe von 26,21 Metern. Mit verbessertem Equipment will er in Zukunft noch höher hinaus. In der langjährigen Partnerschaft mit Porsche hat er seine Ausrüstung deutlich optimiert. Der entscheidende Schub kam von der Porsche-Technik-Tochter Porsche Engineering.
Die Idee der Zusammenarbeit war es, Erfahrungen aus der Automobilentwicklung auf den Surfsport zu übertragen. Mit Hilfe modernster Simulationsmethoden und der Validierung im Windkanal verbesserte das Team das Fahrverhalten des Surfbretts im Wasser (Hydrodynamik) sowie die Aerodynamik von Brett und Surfer - immer mit dem Ziel, den Luftwiderstand im Wasser und in der Luft zu reduzieren. So kann Steudtner höhere Geschwindigkeiten auf dem Board erreichen. 70 bis 80 km/h sind derzeit möglich. Die höhere Geschwindigkeit ist notwendig, um größere Wellen zu reiten - denn je höher eine Welle ist, desto schneller muss der Surfer sein, damit sie ihn nicht überrollt.
Durch die Optimierung des Gesamtsystems von Sebastians Surfbrett konnte der Luftwiderstand deutlich reduziert werden, so dass nun Surfgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h möglich sind. "Um den Luftwiderstand zu reduzieren und das Brett zu stabilisieren, wurden an der Vorder- und Rückseite des Brettes patentierte Anbauteile, so genannte Aero-Kanten, angebracht", erklärt Marcus Schmelz, Projektleiter bei Porsche Engineering, "dieses Prinzip kennen wir aus dem Automobilbau: Auch hier werden Abrisskanten definiert, zum Beispiel durch den Einsatz von Spoilern. Sie reduzieren die Luftverwirbelungen und machen das Auto bei hohen Geschwindigkeiten stabiler und aerodynamischer."
Neben den strukturellen Änderungen am Board ergaben die Aerodynamik-Tests im Porsche-Windkanal noch weitere Optimierungsmöglichkeiten: Eine angepasste Körperhaltung von Sebastian beim Surfen und eine optimierte Ausrüstung führen ebenfalls zu einem deutlich geringeren Luftwiderstand.
Steudtners neues Board wurde Caçador RS" getauft. Der Name ist eine Kombination aus dem portugiesischen Wort "Caçador" (Jäger) und der klassischen Porsche-Bezeichnung "RS", die den sportlichsten Porsche-Modellen vorbehalten ist. Mit seinem neuen Surfbrett kann Steudtner nun auf die Jagd nach dem nächsten Weltrekord gehen.
"Es ist ein sehr aufregender Moment für mich, endlich unser 'Caçador RS' vorstellen zu können", sagt Sebastian Steudtner, "gemeinsam mit dem Porsche Engineering Team haben wir zwei Jahre lang intensiv geforscht, getestet und entwickelt. Das Ergebnis ist ein schnelleres und stabileres Board, mit dem ich in noch größere Wellen fahren kann - ein Meilenstein für unser Projekt."
Quelle: Porsche