Bosch will bis Mitte des Jahrzehnts Steer-by-Wire-Systeme im kommerziellen Maßstab auf den Markt bringen. Gemeinsam mit dem Startup Arnold NextG geht der Technologie- und Dienstleistungsanbieter den nächsten Schritt. Die beiden Partner sind kürzlich eine Allianz eingegangen, um ihre Entwicklungskompetenz zu bündeln und die Marktreife der Lösungen zu beschleunigen.

Steer-by-Wire-Systeme gelten als die Lenksysteme der Zukunft. Als einer der weltweit führenden Anbieter von elektrischen Lenksystemen hat Bosch das Potenzial von Steer-by-Wire-Systemen frühzeitig erkannt und treibt deren Entwicklung konsequent voran.

"Wir sehen eine stark steigende Nachfrage nach Steer-by-Wire-Systemen. Langfristig dürfte dies ein außerordentlich großer Markt sein - vor allem, aber beileibe nicht nur, für das Zeitalter des automatisierten Fahrens. Wir freuen uns auf die Impulse, die diese Allianz für unsere Arbeit an der Systemoptimierung geben wird", sagt Dr. Gerta Marliani, Geschäftsführerin der Robert Bosch Automotive Steering GmbH. Ziel der Partnerschaft ist es, die Großserienproduktion von Steer-by-Wire-Lösungen zu beschleunigen.

Arnold NextG ist spezialisiert auf die Entwicklung von mehrfach redundanten Drive-by-Wire-Systemen mit allen Schnittstellen für das autonome Fahren in kleinen und kleinsten Losgrößen. Das 2021 gegründete Startup verfügt über Mitarbeiter mit zusammen über 20 Jahren Erfahrung in der straßenzugelassenen Drive-by-Wire-Technologie und damit über eine einzigartige Expertise in der Entwicklung von Nachrüstlösungen für alle By-Wire-Anwendungen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Behörden dank der Redundanz der Arnold NextG-Technologie schneller und effizienter Systemzulassungen für das Fahren auf öffentlichen Straßen erteilen können. Gemeinsam wollen Bosch und Arnold NextG die Entwicklung von Systemen beschleunigen, die in großem Maßstab hergestellt werden können.

Bei Steer-by-Wire-Anwendungen entfällt die physische Verbindung zwischen dem Lenkrad eines Fahrzeugs und seinen Rädern. Dies eröffnet neue Möglichkeiten, beispielsweise bei der Neugestaltung des Fahrzeuginnenraums: Das Lenkrad kann abgesenkt oder verstaut werden, so dass völlig neue Cockpit-Konzepte entstehen, insbesondere im Zeitalter des automatisierten Fahrens. Auch bei der Fahrdynamikregelung ermöglicht die Technologie neue Sicherheitsmerkmale. So können bereits kleine automatisierte Lenkeingriffe das Fahrzeug stabilisieren, ohne dass der Fahrer am Steuer etwas davon merkt. Darüber hinaus kann das Fahrgefühl des Fahrzeugs auf die Anforderungen der einzelnen Fahrzeughersteller zugeschnitten werden.

Quelle: Bosch

Евгений Ушаков
Evgenii Ushakov
14 jahre am Steuer