Die Anlage kann 10.000 Tonnen Material verarbeiten, wobei die erste Hauptlinie bereits in Betrieb ist. Laut Li-Cycle wird eine zweite Hauptlinie für weitere 10.000 Tonnen im Laufe dieses Jahres folgen. Zu einem späteren Zeitpunkt sind weitere 10.000 Tonnen für eine Gesamtkapazität von 30.000 Tonnen geplant. Magdeburg wäre dann "die größte Speiche im aktuellen Li-Cycle-Portfolio und eine der größten Anlagen ihrer Art in Europa", so das Unternehmen. Die Kion-Gruppe ist einer der ersten Partner von Li-Cycle für die Anlage.
In Magdeburg findet nicht die eigentliche Aufbereitung der Batterierohstoffe statt, sondern eine wichtige Vorstufe: In den so genannten Speichen" werden die Altbatterien und Produktionsabfälle zur so genannten schwarzen Masse, einem Gemisch aus den aktiven Materialien der Batterien, verarbeitet - andere Materialien werden dabei aussortiert und ebenfalls wiederverwendet. Aus der schwarzen Masse werden dann in den "Naben" durch hydrometallurgische Prozesse die jeweiligen Ausgangsrohstoffe gewonnen, die dann wieder zu neuen Batterien verarbeitet werden können.
Eine Entscheidung für einen solchen "Hub" in Europa ist noch nicht gefallen, aber in Planung: Im Mai wurde bekannt, dass Li-Cycle und das Bergbau- und Rohstoffunternehmen Glencore auf Sardinien, Italien, die größte Batterierecyclingfabrik Europas bauen wollen.
Vorbehaltlich einer endgültigen Investitionsentscheidung könnte die Batterierecyclinganlage Ende 2026 oder Anfang 2027 in Betrieb gehen und 50.000 bis 70.000 Tonnen schwarze Masse pro Jahr verarbeiten, genug für bis zu 36 GWh neue Lithium-Ionen-Batterien. Eine Entscheidung hierüber wird voraussichtlich im nächsten Jahr getroffen werden. Weitere europäische Spokes sind in Frankreich und Norwegen geplant.
Die Deutschland-Speiche in Magdeburg nutzt die "Generation 3"-Speichen-Technologie von Li-Cycle, um alle Arten von Lithium-Ionen-Batterieabfällen, einschließlich kompletter Elektrofahrzeug-Batteriepacks, direkt zu verarbeiten, ohne dass eine Entladung, Demontage oder thermische Behandlung erforderlich ist.
Li-Cycle sieht das Magdeburger Startup als Beweis für seine Fähigkeit, seine proprietäre modulare Technologie und sein Geschäftsmodell überall auf der Welt einzusetzen und mit der Kundennachfrage zu wachsen". Das Unternehmen betreibt bereits mehrere Speichenanlagen in Nordamerika.
"Dies ist ein wichtiger Meilenstein für Li-Cycle, da wir unsere Position als weltweit führendes Unternehmen im Bereich Batterierecycling und Ressourcenrückgewinnung weiter ausbauen", sagte Tim Johnstin, Mitbegründer und Executive Chairman von Li-Cycle. "Die neue Spoke-Anlage in Deutschland wird als Ankerpunkt für die Expansion von Li-Cycle in Europa dienen und unseren wachsenden Kundenstamm, einschließlich globaler Batteriehersteller und Automobilhersteller, im größten Batteriemarkt des Kontinents unterstützen."
Quelle: Li-Cycle