Tesla hat einen ehrgeizigen 1.800 Meilen (etwa 2.897 Kilometer) langen Ladekorridor für Elektro-Lkw ins Auge gefasst. Die vorgeschlagene Route, die sich von Texas nach Kalifornien erstreckt, könnte die Art und Weise des Gütertransports im Südwesten verändern.

Der Elektroautohersteller soll in den USA Subventionen in Höhe von 97 Millionen US-Dollar beantragt haben. Der Antrag wurde von Bloomberg unter Berufung auf einen E-Mail-Verkehr zwischen Tesla und den zuständigen US-Behörden gemeldet.

Dem Bericht zufolge würde Tesla 24 Millionen Dollar (21,8 Millionen Euro) beisteuern. Die Finanzierungsanträge werden derzeit geprüft, eine Entscheidung wird noch vor Ende des Jahres erwartet. Es ist unklar, ob Tesla den Ladekorridor auch ohne staatliche Finanzierung bauen würde.

Entlang der rund 2.897 Kilometer langen Strecke sind neun Standorte geplant. Jeder Standort soll mit acht Ladepunkten mit jeweils 375 kW für den Tesla Semi, den Elektro-Lkw von Tesla, ausgestattet werden. Nach Angaben von Tesla kann der vollelektrische Semi an den Tesla-Stationen in 30 Minuten bis zu 70 Prozent aufgeladen werden. An jedem Standort werden vier zusätzliche Ladepunkte für Elektro-Lkw anderer Hersteller eingerichtet.

Die geplante Strecke verläuft zwischen Laredo in Südtexas und Fremont in Kalifornien, wo Tesla ein Werk betreibt. Laredo wiederum ist etwa 240 Meilen (ca. 386 km) von Teslas Hauptsitz und Fabrik in Austin und etwa 150 Meilen (ca. 241 km) von der geplanten neuen Fabrik im mexikanischen Bundesstaat Nuevo Leon entfernt.

Laut Bloomberg werden im Falle des Baus des Ladekorridors drei Ladeparks in Texas entstehen, und zwar in den bereits erwähnten Orten Laredo, Fort Stockton und Sparks. Die Route wird dann durch den Bundesstaat Arizona führen, wo Ladestationen in San Simon und Phoenix gebaut werden sollen. Auf dem Weg nach Fremont wird es auch möglich sein, in Kalifornien in Indio, Compton und Bakersfield aufzuladen.

Der Tesla Semi läuft seit Oktober 2022 in Texas vom Band. Mit dem Beginn der Auslieferungen wurden im vergangenen Dezember die ersten Einheiten an den Erstkunden PepsiCo übergeben - aus einer Bestellung von 100 Elektro-Lkw, die bis ins Jahr 2017 zurückreicht. In der Zwischenzeit haben mehrere andere Lkw-Hersteller elektrische Sattelschlepper bestellt und auf der Straße, darunter Volvo Trucks, Nikola und Daimler.

Teslas vollelektrischer Klasse-8-Sattelschlepper hat eine Reichweite von 500 Meilen (etwa 805 km). Tesla hält sich mit Angaben zu den technischen Details noch zurück. Auf der Website heißt es unter "Semi Specs" lediglich, dass der Elektro-Lkw von drei separaten E-Motoren an der Hinterachse angetrieben wird.

Евгений Ушаков
Evgenii Ushakov
15 jahre am Steuer