Die Fahrt begann am Montag, 25. September, nachmittags im Mercedes-Benz Lkw-Kundencenter in Wörth am Rhein und endete am Dienstagmorgen, 26. September, in der Bundeshauptstadt Berlin. Der mit einem zellbasierten Brennstoffzellensystem betriebene und mit einem Flüssigwasserstoff-Tanksystem ausgestattete Lkw absolvierte die Fahrt voll beladen und mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 40 Tonnen unter realen Bedingungen. Die Rekordfahrt mit verschlossenen Tanks und kontrollierter Laufleistung wurde vom TÜV Rheinland unabhängig verifiziert.
Vor der Fahrt wurde der Mercedes-Benz GenH2 Truck an der Tankstelle von Daimler Truck im Entwicklungs- und Testzentrum in Wörth mit flüssigem Wasserstoff betankt. Der von Air Liquide gelieferte Wasserstoff ist erneuerbaren Ursprungs, da er aus Biomethan mit Herkunftsnachweis hergestellt wurde. Bei der Betankung wurde kryogener Flüssigwasserstoff mit einer Temperatur von minus 253 Grad Celsius in zwei 40 kg-Tanks gefüllt, die auf beiden Seiten des Lkw-Fahrgestells angebracht sind. Dank der besonders guten Isolierung der Fahrzeugtanks kann der Wasserstoff ohne aktive Kühlung ausreichend lange auf Temperatur gehalten werden. Beide Tanks wurden vor Fahrtantritt vom TÜV Rheinland versiegelt.
Daimler Truck setzt bei der Entwicklung von wasserstoffbasierten Antrieben bevorzugt auf flüssigen Wasserstoff. In diesem Aggregatzustand hat der Energieträger im Vergleich zu gasförmigem Wasserstoff eine deutlich höhere Energiedichte im Verhältnis zum Volumen. Dadurch kann mehr Wasserstoff mitgeführt werden, was die Reichweite deutlich erhöht und eine vergleichbare Leistung des Fahrzeugs mit der eines herkömmlichen Diesel-Lkw ermöglicht.
Nach der erfolgreichen Rekordfahrt fuhr Andreas Gorbach, Mitglied des Vorstands der Daimler Truck AG, Leiter Truck Technology, den Lkw im Berliner Ministergarten über die Ziellinie: "Mit dem Knacken der 1.000-Kilometer-Marke mit einer Tankfüllung haben wir jetzt eindrucksvoll bewiesen: Wasserstoff im Lkw ist alles andere als heiße Luft, und wir kommen auf dem Weg zur Serienreife sehr gut voran. Gleichzeitig erinnert unsere heutige Rekordfahrt daran, dass die Dekarbonisierung des Verkehrs neben den richtigen Antriebstechnologien zwei weitere Faktoren erfordert: eine grüne Energieinfrastruktur und wettbewerbsfähige Kosten im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen."
Ein Prototyp des Mercedes-Benz GenH2 Trucks legte eine Strecke von 1.047 km zwischen Wörth am Rhein und Berlin zurück
Seit 2021 befinden sich erste Prototypen des Mercedes-Benz GenH2 Trucks in der Erprobung und haben zuletzt am Brennerpass, einer der meistbefahrenen und anspruchsvollsten Transitstrecken Europas, ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Der erfolgreiche #HydrogenRecordRun markiert nun einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zum nachhaltigen Transport: In den kommenden Jahren sollen erste Brennstoffzellen-Lkw in Kundenhand getestet werden, das Ziel, die Serienversion des Mercedes-Benz GenH2 Trucks in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts einzuführen, bleibt fest gesteckt.
Quelle: Daimler Trucks