Das geplante Werk wird sich auf die Produktion von Elektroautos und Plug-in-Hybriden konzentrieren und signalisiert das Engagement von BYD, seine Präsenz auf dem europäischen Markt zu verstärken.
Die Entscheidung für Ungarn folgt einer bedeutenden Diskussion in Brüssel vor einigen Monaten über die Überprüfung staatlicher Beihilfen für chinesische Automobilhersteller. Der Aufbau einer Produktionsbasis in Europa könnte BYD dabei helfen, mögliche Importzölle, die sich aus diesen Überlegungen ergeben, zu umgehen.
BYD hat bereits Verbindungen zu Ungarn und produziert Elektrobusse in Komarom, einer Stadt mit 20.000 Einwohnern. Das Unternehmen plant, seine regionale Präsenz zu erweitern und hat Szeged, die drittgrößte Stadt Ungarns mit rund 160.000 Einwohnern, als Standort für das neue Werk ausgewählt. An diesem Standort sollen sowohl Autos als auch Batterien produziert werden.
Bevor man sich für Ungarn entschied, zeigten andere europäische Länder, darunter Deutschland und Frankreich, Interesse an einer Partnerschaft mit BYD, da sie sich einen wirtschaftlichen Aufschwung und neue Beschäftigungsmöglichkeiten versprachen. Letztendlich fiel die Wahl jedoch auf Ungarn als Standort.
Details und Prognosen für die neue Anlage
Genaue Angaben zur Größe der geplanten Anlage wurden von BYD zunächst nicht gemacht. Die Autoanalysten von Bernstein Wealth Management prognostizierten jedoch am Freitag, dass die Fabrik eine Jahresproduktion von rund 200.000 Fahrzeugen anstreben und innerhalb von zwei bis drei Jahren fertiggestellt werden könnte. Es ist fraglich, ob die Produktionsstätte von Anfang an voll ausgelastet sein wird, da ein allmähliches Hochfahren der Produktion erwartet wird.
Experten sagen voraus, dass BYD in Europa zu einem bedeutenden Konkurrenten für Volumenhersteller wie Volkswagen, Stellantis (Eigentümer von Opel) und Renault werden könnte. In seinem Heimatmarkt China ist BYD bereits Marktführer.
Quelle: FAZ