Tesla musste heute wegen einer möglichen Stromsabotage die Produktion stoppen und sein Werk evakuieren.
Medienberichten zufolge setzten Unbekannte in den frühen Morgenstunden des Dienstag ein Umspannwerk einer Hochspannungsleitung zwischen Steinfurt und Hartmannsdorf in Brand. Durch das Feuer waren rund 2.000 Bewohner der umliegenden Gemeinden ohne Strom. Auch die Tesla Gigafactory Berlin wurde stromlos geschaltet.
Brandenburgs Innenminister Michael Steubgen sprach von einem "heimtückischen Anschlag" auf die Energieinfrastruktur. Die Polizei hat eine Untersuchung eingeleitet.
Rettungskräfte fanden in der Nähe des Tatorts ein Zelt von Aktivisten. Letzte Woche berichteten Medien, dass 80 bis 100 Umweltaktivisten einen Teil eines Waldes in Brandenburg in der Nähe der Tesla-Anlage besetzt hatten. Wenn das Werk erweitert wird, soll dieser Wald gerodet werden. Mitte Februar hatten die Einwohner von Grünheide diese Tesla-Initiative in einem Bürgerentscheid mehrheitlich abgelehnt.
Das Tesla-Werk nimmt derzeit 300 Hektar ein. Das Unternehmen plant, es um 170 Hektar zu erweitern und zusätzliche Lagerhallen zu bauen, um seine Abhängigkeit von Komponentenlieferungen aus China zu verringern. Der Rhythmus dieser Lieferungen wurde in den letzten Monaten durch Angriffe der jemenitischen Houthis auf Schiffe im Roten Meer gestört, wodurch der internationale Schiffsverkehr behindert wurde.
Tesla hat nach eigenen Angaben Schritte unternommen, um die Produktionsanlagen zu sichern. Nach Rücksprache mit dem Energieversorger Edis rechnet der Autobauer nicht mit einer schnellen Wiederaufnahme der Produktion.