Der belgische Bushersteller Van Hool sieht keine Chance mehr, im wachsenden Segment der elektrischen Stadtbusse zu konkurrieren.

Das Management von Van Hool ist zu dem Schluss gekommen, dass es im Stadtbussegment nicht mit chinesischen Unternehmen wie BYD und großen europäischen Herstellern wie MAN und Solaris mit Werken in Polen konkurrieren kann, berichtet De Standaard.

Van Hool will sich nun ganz auf nicht-elektrische Reisebusse und Anhänger konzentrieren. Vor allem bei Luxusbussen gibt es viel weniger Konkurrenz. Das Segment der elektrischen Stadtbusse wächst jedoch stetig, während das Reisebusgeschäft während der Coronavirus-Pandemie eingebrochen ist und sich noch nicht vollständig erholt hat.

Immer mehr Verkehrsbetriebe entscheiden sich für Elektrobusse. Van Hool kann sie bauen, ist aber nicht wirklich auf die Architektur von Elektrofahrzeugen spezialisiert. In der Vergangenheit hat sich Van Hool vor allem auf Wasserstoff als Zukunftstechnologie konzentriert und nicht auf Batterien. Dies hatte zur Folge, dass nicht genügend Aufträge für batterieelektrische Busse erteilt wurden und das Unternehmen nun nicht genügend Teile für Elektrobusse erhält oder überhöhte Beträge für Batterien von chinesischen Herstellern zahlen muss. Das hat zur Folge, dass die Busse deutlich teurer sind, wobei De Standaard einen Elektrobus des chinesischen Herstellers BYD als Vergleich heranzieht.

Auch Van Hool hat eine eigene Pressemitteilung zu diesem Thema herausgegeben, in der es heißt, dass der 'Van Hool Recovery Plan' eine 'nachhaltige Zukunft aus eigener Kraft' schafft. Das Unternehmen verweist auf die hohen Kosten der Umstrukturierung und die organisatorischen Schwierigkeiten und erklärt, dass es zwischen 2024 und 2027 etwa 1.100 Mitarbeiter entlassen muss.

Quellen: De Standaard, Van Hool

Евгений Ушаков
Evgenii Ushakov
15 jahre am Steuer