Das Ende dieser Gespräche stellt einen bedeutenden Moment dar, der von den unterschiedlichen Visionen der beiden Automobilriesen geprägt ist. Der Betriebsrat von Volkswagen trug dazu bei, den gemeinsamen Fortschritt zu stoppen, da er Präferenzen äußerte, die mit der Strategie von Renault kollidierten. Insbesondere gab es Meinungsverschiedenheiten über die Produktionsstandorte: Renault schlug vor, in seinem eigenen Werk zu produzieren, während Volkswagen sich dafür einsetzte, seine umfangreichen europäischen Produktionsnetze zu nutzen.
Trotz dieses Rückschlags haben beide Unternehmen ihre individuellen Pläne für den Vormarsch auf dem Markt für Elektrofahrzeuge dargelegt. Renault will seinen elektrischen Twingo bis 2026 auf den Markt bringen und bleibt offen für die Zusammenarbeit mit anderen Partnern wie Nissan und Mitsubishi. Volkswagen hingegen prüft unter der Leitung von CEO Thomas Schaefer Alternativen, um bis 2027 ein preisgünstiges Elektroauto auf den Markt zu bringen.
Die Unfähigkeit, sich zu einigen, wurde von Insidern, die mit dem Verhandlungsprozess vertraut sind, hervorgehoben. Einer Quelle zufolge "ist es den Unternehmen nach mehrmonatigen Verhandlungen nicht gelungen, eine Einigung zu erzielen". Eine andere Quelle erklärte: "Eine Einigung war sehr nahe, aber VW verließ die Gespräche und beschloss, sein eigenes Auto zu entwickeln."
Diese Entwicklung spiegelt die allgemeinen Herausforderungen wider, mit denen europäische Hersteller konfrontiert sind, die angesichts des harten Wettbewerbs durch chinesische Unternehmen, die den Markt mit billigeren Fahrzeugen überschwemmen, ihre Kosten senken wollen. Renault-CEO Luca de Meo hatte gehofft, dass solche Kooperationen zwischen europäischen Autoherstellern eine robustere Verteidigung gegen diesen Wettbewerbsdruck schaffen könnten.
Quelle: Reuters