Der Autohersteller gab am Donnerstag bekannt, dass er die Erprobung von E-Kraftstoffen in mehreren seiner Motoren abschließen wird. Nein, Stellantis schwankt nicht in seiner Verpflichtung, bis zum Ende des Jahrzehnts nur BEVs in Europa zu verkaufen. Das Unternehmen verdoppelt sein Engagement.
Stellantis sagte, dass E-Fuel Teil seines "Werkzeugkastens" ist, um den Klimawandel zu bekämpfen und Emissionen zu reduzieren. Laut Stellantis kann E-Fuel zwischen 2025 und 2050 in Europa bis zu 400 Millionen Tonnen CO2 allein aus der Flotte von 28 Millionen Fahrzeugen einsparen. E-Fuel würde dazu beitragen, Verbrennungsmotoren zu dekarbonisieren, und wäre eine Alternative für Menschen, die an Orten leben, an denen es keine neue Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge gibt.
E-Kraftstoff ist ein synthetischer Ersatz für herkömmliches Benzin. Er wird aus abgeschiedenem CO2 aus der Atmosphäre und erneuerbarer Energie hergestellt, die in Wind- und Sonnengürteln auf der ganzen Welt erzeugt werden kann, weit weg von den derzeitigen Förderstätten für fossile Brennstoffe.
Der Automobilhersteller testet 28 Benzin- und Dieselmotorenfamilien, die zwischen 2014 und 2029 gebaut wurden. Sie werden umfassenden Tests unterzogen, bei denen die Auspuffemissionen, die Motorleistung, die Zuverlässigkeit, die Ölverdünnung, das Kraftstoffsystem und vieles mehr bewertet werden.
Stellantis ist nicht der einzige Autohersteller, der alternative Kraftstoffe erforscht. Ende letzten Jahres begann Porsche mit der Produktion von E-Kraftstoff in einer Anlage in Chile, in die das Unternehmen 75 Millionen Dollar investierte. Der Automobilhersteller hat die ersten Tropfen in einen 911er gepumpt, wobei die Anlage in der Pilotphase rund 34.000 Gallonen produzieren soll. Die USA verbrauchten im Jahr 2021 134 Milliarden Gallonen des Treibstoffs, es liegt also noch ein weiter Weg vor ihnen. Das Unternehmen hofft, bis etwa 2027 145 Millionen Liter zu produzieren.
Die Ankündigung von Stellantis erfolgt nur wenige Wochen, nachdem die Europäische Union beschlossen hat, den Verkauf von E-Fuel-Modellen nach dem Inkrafttreten des ICE-Verbots im Jahr 2035 zu erlauben. Die Autohersteller werden sich überlegen müssen, wie sie sicherstellen können, dass ihre Kunden nicht Benzin oder Diesel anstelle von E-Kraftstoff verwenden, denn die Vereinbarung gibt der Technologie die Chance, den ICE noch ein wenig länger auf der Straße zu halten.
Quelle: Stellantis
