Mercedes-Benz ist der erste Automobilhersteller, der während eines Crashtests ein Röntgenbild aufgenommen hat.
In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik und dem Ernst-Mach-Institut haben die Ingenieure des Unternehmens eine Kamera entwickelt, die bis zu 1.000 Bilder pro Sekunde aufnehmen kann. Dies ermöglicht die Aufnahme von Röntgenvideos eines Autoaufpralls in Zeitlupe.
Dazu wurde eine leistungsstarke Strahlungsquelle, ein 1 kHz-Linearbeschleuniger, verwendet. Die Röntgenstrahlen durchdringen das Auto und treffen auf einen flachen Detektor auf dem Boden. Jedes Pixel auf dem Detektor wird mehr oder weniger grau, je nachdem, wie viel Strahlung das Auto durchquert hat, wodurch das Bild entsteht.
Crashtests, die mit dieser Technologie durchgeführt werden, tragen dazu bei, interne Verformungen sichtbar zu machen, die zuvor unsichtbar waren, und liefern detailliertere Informationen, als dies bei einem normalen Crashtest der Fall ist.
Mercedes-Bens behauptet, dass die Strahlung andere Analyseinstrumente nicht beeinträchtigt und dass sie den nächsten Schritt in der Fahrzeugsicherheit darstellt. Um jedoch die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten, ist das Crashtestzentrum von 40 Zentimeter dicken Betonwänden und einer 45 Tonnen schweren Tür umgeben.
"Der weltweit erste Röntgencrash zeigt, dass die Röntgentechnik neue Erkenntnisse liefern kann. Wir werden herausfinden, was im Inneren des Autos und mit den Dummys bei einem Crash passiert", sagte Dr. Paul Dick, Mercedes-Direktor für Fahrzeugsicherheit. "Die Röntgenbilder bieten auch die Möglichkeit, die Qualität der digitalen Prototypenmodelle weiter zu verbessern."
Quelle: Mercedes-Benz