Ein kürzlich veröffentlichtes Papier der Nichtregierungsorganisation Transport and Environment prognostiziert, dass ein Viertel aller in diesem Jahr in Europa verkauften Elektrofahrzeuge (EV) in China hergestellt werden. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem letzten Jahr, als 19,5 % der Elektrofahrzeuge auf dem EU-Markt aus China stammten.

Die Analyse zeigt, dass Autohersteller wie Tesla, Dacia (Renault), BYD und andere chinesische Unternehmen diesen Anstieg anführen. Im vergangenen Jahr machte Tesla 28 % dieser Einfuhren nach Europa aus, während Dacia 20 % ausmachte. Chinesische Autohersteller haben auf dem EU-Markt ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnet, das von nur 0,4 % im Jahr 2019 auf 7,9 % im Jahr 2021 anstieg. Prognosen gehen davon aus, dass chinesische Marken bis 2027 einen Anteil von bis zu 20 % am EU-EV-Markt erreichen könnten.

Um der zunehmenden Abhängigkeit von in China hergestellten E-Fahrzeugen entgegenzuwirken, schlägt das Papier höhere Einfuhrzölle vor. Derartige Maßnahmen würden die lokale Wirtschaft und die Schaffung von Arbeitsplätzen unterstützen, indem sie die lokale Produktion gegenüber Importen fördern. Derzeit liegt der Einfuhrzoll für Elektrofahrzeuge bei 10 %. Die NRO schlägt vor, diesen Satz auf 25 % zu erhöhen, was zusätzliche Einnahmen in Höhe von 3 bis 6 Milliarden Euro bringen könnte. Dieses Geld könnte dann in den Ausbau lokaler Lieferketten für saubere Technologien reinvestiert werden.

Darüber hinaus werden die unterschiedlichen Einfuhrzölle für Batteriezellen angesprochen; Europa erhebt derzeit nur 1,3 % Einfuhrzoll auf diese Zellen, während China und die Vereinigten Staaten deutlich höhere Zölle auf ausländische Zellen erheben.

Als Reaktion auf mögliche Zollerhöhungen erwägen oder planen chinesische Unternehmen wie BYD und CATL den Bau von Produktionsstätten in der EU. Dieser Schritt zielt darauf ab, die Zölle zu umgehen und gleichzeitig zur Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort beizutragen, wodurch einige Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen und Abhängigkeiten ausgeräumt werden.

Quelle: Transport and Environment

Евгений Ушаков
Evgenii Ushakov
15 jahre am Steuer