Die chinesische Marke Xpeng und der Auftragshersteller Magna Steyr haben die Montage von Elektrofahrzeugen in Europa gestartet, um zusätzliche Zölle der Europäischen Union zu umgehen. Die ersten Exemplare der Modelle G6 und G9 verließen die Werkstatt des Magna Steyr-Werks in Graz, Österreich.

Die Auftragsproduktion erfolgt nach dem SKD-System (semi-knocked down) - die Autos werden zunächst in China zusammengebaut, teilweise zerlegt und in diesem Zustand nach Österreich verschifft, wo sie die endgültige Montage durchlaufen.

Derzeit unterliegen Xpeng-Fahrzeuge den EU-Zöllen auf vollständig montierte chinesische Elektroautos: Neben dem bestehenden 10-prozentigen Einfuhrzoll wird eine zusätzliche Abgabe von 21,3 % erhoben. Mit dem Beginn der Großmontage in Österreich fallen diese zusätzlichen Zölle nicht mehr an.

Für Magna wurde der Vertrag mit Xpeng eine gute Unterstützung: Die Produktion in Graz sinkt, im Jahr 2024 wurden dort nur 71,9 Tausend Autos im Vergleich zu über 105 Tausend im Jahr zuvor montiert. In den letzten Jahren hat das Unternehmen Aufträge von Jaguar, BMW, Toyota, Fisker und Ineos verloren.

Der Präsident von Magna Complete Vehicles, Roland Prettner, bezeichnete den Vertrag mit Xpeng als wichtigen Meilenstein und die erste Partnerschaft mit einem chinesischen Hersteller in Europa. Der Vizepräsident von Xpeng, Brian Gu, betonte, dass die Zusammenarbeit mit Magna die Grundlage für die langfristige Präsenz der Marke auf dem europäischen Markt bilden wird.

Xpeng trat 2021 in den europäischen Markt ein, beginnend in Norwegen. In der ersten Hälfte des Jahres 2025 verkaufte das Unternehmen auf dem Kontinent etwas mehr als 8.000 Fahrzeuge, rechnet aber mit Wachstum: Bald werden die Modelle G6 und G9 durch die aktualisierte Limousine P7+, die auf der IAA Mobility 2025 vorgestellt wurde, sowie durch neue Modelle ergänzt. Zusätzlich eröffnet Xpeng ein RD-Zentrum in München, um Fahrzeuge an die lokalen Märkte anzupassen.

Quellen: Magna, Cnevpost

Евгений Ушаков
Evgenii Ushakov
16 jahre am Steuer