Ein Verkaufsverbot für neue Verbrennungsmotoren und Transporter nach 2035 ist in der EU-Gesetzgebungsinitiative „Fit for 55“ enthalten, die die Europäische Kommission im Juli 2021 vorgelegt hat. Dieses Paket wird es der Europäischen Union ermöglichen, die direkten Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber dem Stand von 1990 zu reduzieren und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.
Umweltminister aus 27 Ländern brauchten mehr als 16 Verhandlungsstunden, um bei einem Treffen in Luxemburg eine Einigung über Wege zur Bekämpfung des Klimawandels in der EU zu erzielen. Nun muss ein Kompromiss mit dem Europäischen Parlament gefunden werden, das ab 2035 auch den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotor verbieten will.
Es versteht sich, dass die Einstellung des Verkaufs von Neuwagen mit Verbrennungsmotor kein Verbot der Verwendung zuvor gekaufter Autos bedeutet. Allerdings dürften sich die Möglichkeiten zur Betankung und Wartung sowie die Aussichten für deren Weiterverkauf auf dem Zweitmarkt rapide verschlechtern.
Ähnlich verhält es sich mit der Produktion von Autos. Theoretisch können europäische Autohersteller weiterhin Autos mit Verbrennungsmotor in der EU produzieren, um Produkte in Länder mit weniger strengen Umweltgesetzen zu exportieren. Die größten Konzerne bauen jedoch bereits ihre europäischen Werke für die Produktion von Elektrofahrzeugen um. Viel wahrscheinlicher ist, dass sie die Produktion von Benzin- und Dieselautos auf ihre Unternehmen in jene Regionen der Welt verlagern, in denen solche Fahrzeuge weiterhin nachgefragt werden.
Das „Fit for 55“-Paket hat außerdem beschlossen, die CO2-Emissionen bis zum Ende dieses Jahrzehnts um 55 % für Neuwagen und um 50 % für Transporter zu senken. Darüber hinaus enden ab 2030 die Anreize für emissionsfreie und emissionsarme Fahrzeuge (ZLEV).
Quelle: Konsilium der Europäischen Union