Während die EU ein bahnbrechendes Gesetz verabschiedet, das vorschreibt, dass alle verkauften Neuwagen ab 2035 keine CO2-Emissionen mehr aufweisen dürfen, arbeiten die europäischen Länder mit Hochdruck daran, die für eine Mobilität ohne fossile Brennstoffe erforderliche Infrastruktur zu schaffen. Schweden nimmt eine Vorreiterrolle ein, indem es eine Autobahn in eine permanent elektrifizierte Straße umwandelt, auf der Pkw und Lkw während der Fahrt aufgeladen werden können.
Die gewählte Autobahn, die Europastraße E20, verbindet logistische Knotenpunkte zwischen Hallsberg und Örebro, die in der Mitte der drei größten Städte des Landes, Stockholm, Göteborg und Malmö, liegen. Das Projekt befindet sich derzeit in der Beschaffungsphase und soll bis 2025 gebaut werden. Die Lademethode für E20 steht noch nicht fest, aber es gibt drei Arten der Aufladung: Oberleitungssysteme, konduktive (bodengebundene) Systeme und induktive Systeme.
Während sich ein Großteil des elektrischen Straßensystems (ERS) auf Lastwagen konzentriert, deutet eine kürzlich durchgeführte Studie darauf hin, dass auch Privatfahrzeuge davon profitieren könnten. Durch die Kombination von Heimladung und dynamischer Ladung könnte die Größe der Batterie um bis zu 70 Prozent reduziert werden. Den Forschern zufolge müssen nicht alle Straßen in Schweden elektrifiziert werden, sondern nur 25 Prozent aller Straßen, damit das System funktioniert.
Schweden plant, bis 2035 weitere 3.000 km elektrischer Straßen auszubauen und hat sich mit Deutschland und Frankreich zusammengetan, um im Rahmen von Behörden- und Forschungskooperationen Erfahrungen mit elektrischen Straßen auszutauschen. Andere Länder wie Italien, das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten und Indien bauen ebenfalls ERS-Systeme auf.
Quelle: Euronews