Der Bericht, der von einem Ausschuss unter der Leitung des ehemaligen indischen Ölministers Tarun Kapoor erstellt wurde, schlägt außerdem vor, Motorräder, Motorroller und dreirädrige Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren bis 2035 aus dem Verkehr zu ziehen. Die Abkehr von Benzin und Diesel im indischen Verkehrssektor würde die weltweite Nachfrage nach Rohöl verringern. Allerdings hinkt das Land bei der Umstellung auf Elektrofahrzeuge anderen Ländern wie China hinterher. Nach Angaben der Regierung entfiel in dem am 31. März abgelaufenen Jahr etwas mehr als die Hälfte des gesamten indischen Ölverbrauchs auf Diesel und Benzin. Laut dem Bericht mit dem Titel "The Green Shift" sollten ab 2024 alle Neuzulassungen von Fahrzeugen für den Stadtverkehr elektrisch sein.
Das Gremium unterbreitete weitere Vorschläge, darunter das Ziel, dass bis 2030 25 % der Haushalte mit Strom kochen, was dazu beitragen würde, die Abhängigkeit von importiertem Flüssiggas zu verringern, sowie die Förderung der Verwendung von nachhaltigem Flugbenzin. Da der Industrie- und der Energiesektor eine der Hauptursachen für Indiens Emissionen sind, werden erneuerbare Energien, die Elektrifizierung der Heizungsanlagen und die Energieeffizienz als wichtige Wege zu einem grünen Übergang angesehen. Das Land verfügt jedoch über Kohle im Überfluss, so dass ein vollständiger Ausstieg aus der Kohleverbrennung in den nächsten 15 bis 20 Jahren nicht möglich sein dürfte, heißt es in dem Bericht.
Der Leiter des Ausschusses, Kapoor, ist ein Berater von Premierminister Narendra Modi. Ein Sprecher des Ölministeriums äußerte sich nicht unmittelbar zu den nächsten Schritten nach der Veröffentlichung des Berichts und seiner Empfehlungen. Dieser Schritt wird, wenn er umgesetzt wird, dazu beitragen, die Luftqualität im Land zu verbessern und die Kohlenstoffemissionen zu verringern. Das Verbot von Dieselfahrzeugen ist ein positiver Schritt zur Erreichung der indischen Klimaziele und zum Übergang in eine grünere Zukunft.
Quelle: Bloomberg
