China verfüge bereits über die größte F&E-Präsenz der BMW Group außerhalb Deutschlands mit Standorten in Peking, Shanghai, Shenyang und Nanjing, heißt es in der Erklärung des Münchner Unternehmens. Mit dem neuen Zentrum habe das Unternehmen nun "umfassendes F&E-Know-how und Software-Entwicklungskapazitäten für die komplette ICV-Entwicklung in China aufgebaut" und sei damit "in einer perfekten Position, um seine China-Strategie weiter umzusetzen", so BMW weiter. ICV steht für "Intelligentes und vernetztes Fahrzeug".
Die gesamte Entwicklungsarbeit des Konzerns in China wurde im April unter der Leitung von Robert Kahlenberg gebündelt. Die BMW Group beschäftigt nun mehr als 3.200 Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung in China. Die Zusammenführung der verschiedenen Standorte unter einem Dach soll die Synergien zwischen den verschiedenen F&E-Funktionen in China stärken, aber auch die Integration des chinesischen F&E-Netzwerks in die globale BMW Organisation verbessern.
Das chinesische Forschungs- und Entwicklungsteam war maßgeblich an der Konzeption, Entwicklung, Erprobung und Validierung des vollelektrischen BMW i5 für die lokale Produktion beteiligt, der noch in diesem Jahr vorgestellt werden soll - Unterschiede zu dem bereits vorgestellten europäischen Modell mit Produktion in Dingolfing sind noch nicht bekannt.
Das chinesische Team wird auch an der Entwicklung der "New Class"-Elektroautos beteiligt sein, die, wie berichtet, ebenfalls in China produziert werden sollen. BMW nennt hier keine Details, sondern spricht nur von "vielen Schlüsselaspekten bei der Entwicklung der New Class Modelle". Das Hauptaugenmerk dürfte dabei auf der Mensch-Maschine-Interaktion und dem digitalen Nutzererlebnis liegen. Das Münchner Unternehmen betont, dass China derzeit der einzige Markt außerhalb Deutschlands ist, in dem "Skylab, das Human-Machine-Interaction-Designteam, und ein Usability-Lab mit allen Kernfunktionen des Designs" vorhanden sind. Der Standort Nanjing wird außerdem in diesem Jahr sein Software-Team auf 500 Mitarbeiter erweitern.
"Unser neues Forschungs- und Entwicklungszentrum und die Modernisierung von Forschung und Entwicklung bei BMW China ermöglichen uns einen echten Kompetenzschub. Innerhalb der letzten drei Jahre haben wir unsere Kräfte in China verdreifacht", sagt BMW Entwicklungsvorstand Frank Weber: "Heute arbeiten mehr als 3.200 Designer und Ingenieure, NEV- und Softwarespezialisten in enger Zusammenarbeit mit chinesischen Technologieunternehmen, Start-ups, lokalen Partnern und der Wissenschaft an führenden Innovationen. China ist der richtige Ort dafür. In Zukunft wird es noch viel mehr China in unserer globalen F&E-Organisation geben."
Quelle: BMW