Volkswagen steht bei der Umstellung auf Elektrofahrzeuge vor Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Softwareentwicklung. Um diese Herausforderungen zu meistern, hat Volkswagen Sanjay Lal eingestellt, einen Software-Veteranen mit Erfahrung bei Unternehmen wie Rivian und Tesla.

Lal wurde zum Leiter des neuen Software Defined Vehicle Hub innerhalb von CARIAD, dem integrierten Softwarebereich von Volkswagen, ernannt. Lal verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der Automobilsoftware und war zuletzt als VP of Software Platforms bei Rivian tätig, wo er Projekte wie die Entwicklung von Infotainmentsystemen leitete. In seiner Laufbahn hatte er außerdem leitende Positionen im Bereich Technik bei Cisco, Google und Tesla inne.

"Sanjay ist jemand, auf den wir uns alle freuen können", sagte CARIAD-CEO Peter Bosch in einem Statement gegenüber InsideEVs. "Er ist ein echter Experte für das Software Defined Vehicle - gemeinsam mit ihm werden wir einen Wettbewerbsvorteil für die Marken und den Volkswagen Konzern entwickeln."Der "Hub", den Lal leiten wird, ist ein kleines Team bei Volkswagen und Audi - dem sich weitere Marken anschließen werden -, das sich auf die schnellere Entwicklung von Software mit kürzerer Entwicklungszeit und darauf aufbauender Hardware konzentriert: "Geschwindigkeit ist das neue Gebot, um wettbewerbsfähig zu bleiben", sagte VW-Konzernchef Oliver Blume diesen Sommer vor Investoren.

Mit der Übernahme dieser Rolle wird Lal mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. CARIAD wurde 2020 mit dem Ziel gegründet, die fragmentierten Softwareplattformen von Volkswagen zu konsolidieren, die oft unterschiedliche Systeme und Komponenten von verschiedenen Anbietern enthielten. Dieser Ansatz war alles andere als optimal, insbesondere im Vergleich zu Unternehmen wie Tesla, die Software intern verwalten.

CARIAD selbst hatte mit einer Reihe von Schwierigkeiten zu kämpfen, die die ehrgeizigen Pläne von Volkswagen, bis 2035 vollständig auf Elektrofahrzeuge umzusteigen, behinderten. Die Probleme reichten von problematischen Softwarefunktionen bis hin zu schwerwiegenden Pannen, die zu Verzögerungen bei der Markteinführung wichtiger Fahrzeuge wie dem elektrischen Porsche Macan und dem Audi Q6 e-tron führten. Die Software-Probleme trugen zum Rücktritt des ehemaligen VW-Konzernchefs Herbert Diess im Jahr 2022 bei und führten zu weiteren Umwälzungen, als mehrere Top-Manager bei CARIAD entlassen wurden.

Diese Rückschläge haben auch den Zeitplan von Volkswagen für das Erreichen der Stufe 4 des automatisierten Fahrens verschoben und das Unternehmen hinter Konkurrenten wie Mercedes-Benz zurückgeworfen. Diese Verzögerung wirkt sich nicht nur auf die Fahrfunktionen aus, sondern auch auf die ehrgeizigen Pläne des Unternehmens für fahrzeuginterne Apps und kostenpflichtige Dienste, mit denen Einnahmen erzielt werden sollen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Volkswagen, einst ein Pionier bei der Umstellung auf Elektrofahrzeuge, unter anderem aufgrund seines Diesel-Abgasskandals, nun vor erheblichen softwarebezogenen Herausforderungen steht. Da Software für die Wettbewerbsfähigkeit künftiger Fahrzeuge immer wichtiger wird, setzt das Unternehmen große Hoffnungen auf Lal, einen Branchenveteranen, der bei zwei Elektrofahrzeugunternehmen tätig war, die für ihre starken Softwarefähigkeiten bekannt sind. Sollte es ihm nicht gelingen, diese Probleme zu lösen, läuft Volkswagen Gefahr, weiter zurückzufallen und seine Kunden zu enttäuschen.

Quelle: InsideEVs

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Евгений Ушаков
Evgenii Ushakov
15 jahre am Steuer