MAN Truck & Bus hat angekündigt, im Jahr 2025 eine limitierte Serie von wasserstoffbetriebenen Lkw namens MAN hTGX auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen wird rund 200 Einheiten für Märkte wie Deutschland, die Niederlande, Norwegen, Island und ausgewählte außereuropäische Länder produzieren.

Die MAN hTGX-Lkw sind für den Einsatz im Baugewerbe, im Tanktransport und im Holztransport konzipiert. Sie werden in den Varianten 6×2-Achse und 6×4-Achse angeboten. Die Lkw verfügen über eine beeindruckende Reichweite von bis zu 600 Kilometern mit einer Tankfüllung Wasserstoff. Mit einer Betankungszeit von weniger als 15 Minuten zielt der hTGX darauf ab, die Ausfallzeiten für die Betreiber zu minimieren.

Die Lkw sind mit dem vom Dieselmotor D38 abgeleiteten H45-Motor ausgestattet, der 383 kW (520 PS) leistet und ein Drehmoment von 2500 Nm bei 900-1300 U/min erzeugt. Ihr Wasserstoffspeichersystem arbeitet mit einem Druck von 700 bar und hat ein Tankvolumen von 56 kg. Die Emissionen liegen bei weniger als 1 g CO2 pro Tonnenkilometer. Die Produktion dieser Motoren wird in Nürnberg erfolgen.

H45 H45

Friedrich Baumann, im Vorstand von MAN Truck & Bus zuständig für Vertrieb und Kundenlösungen, betonte die Bedeutung dieser Markteinführung. Er erklärte: "Der Einsatz der bekannten Technologie ermöglicht uns einen frühzeitigen Markteintritt und gibt damit einen entscheidenden Impuls für den Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur. Mit dem hTGX haben wir unser Null-Emissions-Portfolio nun um ein attraktives Produkt erweitert."

MAN Truck & Bus erläuterte auch sein Engagement für batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs). Das Unternehmen plant, seinen ersten batterieelektrischen Lkw noch in diesem Jahr auszuliefern und die Produktion ab 2025 hochzufahren.

Die Einführung des hTGX knüpft an die lange Geschichte von MAN mit wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen an. Bereits 1996 wurde auf der Hannover Messe der erste wasserstoffbetriebene Bus, der Stadtbus SL 202, vorgestellt, der ein Jahr später in München in den Linienbetrieb ging.

Die Technologie des Wasserstoff-Verbrennungsmotors bietet eine schnelle, für Spezialtransporte geeignete Kraftentfaltung und zeigt Potenzial für verschiedene Anwendungen neben dem Lkw - etwa für Züge auf Strecken, die nicht elektrifiziert werden können, für Kräne, Bagger und sogar für Blockheizkraftwerke.

Quelle: MAN

Евгений Ушаков
Evgenii Ushakov
15 jahre am Steuer