Cupra, die Marke des VW-Konzerns, steht vor einer möglichen Krise aufgrund neuer EU-Zölle auf aus China importierte Elektrofahrzeuge. Wayne Griffiths, der CEO von Cupra, hat davor gewarnt, dass diese Zölle verheerende Auswirkungen auf das Geschäft des Unternehmens haben könnten.

Der spanische Automobilhersteller, der seit seiner Gründung im Jahr 2018 ein rasantes Wachstum verzeichnet, verkaufte im Jahr 2023 über 246.000 Fahrzeuge. Während die meisten Modelle von Cupra in Europa gebaut werden, wird der neue Elektro-SUV Tavascan im Volkswagen-Werk Anhui in China produziert.

Griffiths äußerte ernste Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen der neuen EU-Zölle auf die Geschäftstätigkeit von Cupra. Er sagte:

"Das setzt die gesamte finanzielle Zukunft des Unternehmens aufs Spiel."

Die EU hat einen Zoll von 21,3 % auf in China hergestellte Elektroautos eingeführt, der zu den bereits bestehenden Zöllen von 10 % hinzukommt. Dieser Gesamtzoll von 31,3 % könnte Cupra dazu zwingen, die Produktion zu drosseln und möglicherweise zu Arbeitsplatzverlusten führen, wenn die Verkaufsziele nicht erreicht werden.

Der Tavascan, der in Spanien entworfen, aber auf der MEB-Plattform in China gebaut wurde, hat Teile mit dem VW ID.UNYX gemeinsam. Er verfügt über eine 77-kWh-Batterie und eine WLTP-Reichweite von 342 Meilen (550 km). Cupra kann die Produktion dieses Modells nicht einfach aus China heraus verlagern, und eine Preiserhöhung ist keine realistische Option.

Griffiths erklärte die einzigartige Position von Cupra:

"Die Absicht war, die europäische Autoindustrie zu schützen, aber für uns hat es den gegenteiligen Effekt. Wir sind keine chinesische Marke, die versucht, den europäischen Markt zu überschwemmen. Unsere Autos sind nicht für die breite Masse. Das Auto ist kein subventioniertes Produkt. Wir sind ein anderes Tier."

Die Situation bringt Cupra in die Gefahr, die EU-Ziele zur CO2-Reduzierung für 2024 zu verfehlen, was zu hohen Geldstrafen führen könnte. Das Unternehmen bemüht sich nun um einen eigenen ausgehandelten Zoll, ein Prozess, der bis zu neun Monate dauern könnte.

Diese Krise kommt zu einer Zeit, in der Cupra erhebliche Investitionen in das VW-Werk in Anhui getätigt hat. Die Marke gilt nicht als Massenmarktakteur, und ihre Autos werden nicht subventioniert, wodurch sich ihre Position von der anderer von diesen Zöllen betroffener Hersteller unterscheidet.

Quelle: The Telegraph

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Евгений Ушаков
Evgenii Ushakov
15 jahre am Steuer