Volkswagen erwägt, die Produktion des Golf vom deutschen Wolfsburg nach Mexiko zu verlagern. Das berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf unternehmensinterne Quellen.

Eine endgültige Entscheidung über das Schicksal des VW Golf ist noch nicht gefallen, aber einer der wahrscheinlichsten Kandidaten für die Rolle des künftigen Hauptherstellers des Modells ist laut Handelsblatt das mexikanische Werk im Bundesstaat Puebla. Dies ist die größte Produktionsstätte von Volkswagen in dem Land, in dem zuvor fast 40 Jahre lang der legendäre Käfer produziert wurde. VW hat sich jedoch bisher nicht dazu geäußert und betont, dass die Entscheidung noch nicht gefallen ist und das Unternehmen nicht auf Gerüchte eingeht.

Der Grund für die mögliche Verlagerung der Produktion aus Wolfsburg ist die Wirtschaftlichkeit. Der Golf hat geringere Gewinnspannen als die beliebten SUVs, und die hohen Lohnkosten in Deutschland machen es schwierig, die Produktion aufrechtzuerhalten. Eine Verlagerung nach Mexiko könnte die Kosten deutlich senken, was für Volkswagen angesichts der Umstellung auf Elektroautos und des wachsenden Wettbewerbs gerade jetzt wichtig ist.

Kontext

Die aktuelle Version des Golf Mk8.5 mit Verbrennungsmotor wird noch lange auf dem Markt bleiben - wahrscheinlich bis 2035. In der Zwischenzeit wird der neue elektrische Golf ID, der 2028 auf den Markt kommen soll, eine neue Plattform erhalten. Diese wird den Golf mit Verbrennungsmotor am Wolfsburger Band ablösen.

Die Verlagerung der Golf-Produktion nach Mexiko könnte jedoch zu Problemen bei den Exporten in die USA führen, da Donald Trump Einfuhrzölle in Höhe von 20 Prozent in Aussicht gestellt hat. Derzeit werden auf dem US-Markt nur die sportlichen Versionen des Golf GTI und des Golf R angeboten, und der Absatz dieser Modelle macht nur 3 Prozent der weltweiten Golf-Produktion aus, was eine Verlagerung der Produktion in die USA unwirtschaftlich macht. Volkswagen wird daher alle Szenarien sorgfältig abwägen müssen, um eine Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und Logistik zu finden.

Quelle: Handelsblatt

Евгений Ушаков
Evgenii Ushakov
15 jahre am Steuer